"Der Beruf ist so vielfältig"

ZISCH-INTERVIEW mit Pfarrerin Susanne Roßkopf über schöne Gottesdienste und freie Tage .  

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S. Roßkopf   | Foto: Kanmacher
S. Roßkopf Foto: Kanmacher

In den Pfingstferien hatte ich, Zisch-Reporterin Sophia Pabst aus der Klasse 4b der Grundschule Tannenkirch, die Gelegenheit, Pfarrerin Susanne Roßkopf von der evangelischen Kirchengemeinde Am Blauen für das Zisch-Projekt zu interviewen.

Zisch: Wann und warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?
Roßkopf: Ich habe früher Kindergottesdienste gemacht. Und einmal fragte mich eine Religionslehrerin, ob ich nicht auch Religionslehrerin werden möchte. Da kam der Wunsch auf, Pfarrerin zu werden. In diesem Beruf ist man Religionslehrerin, aber hat auch noch viele andere Aufgaben.
Zisch: Wie lange dauert die Ausbildung zur Pfarrerin oder zum Pfarrer?
Roßkopf: Nach der allgemeinen Hochschulreife beginnt man mit dem Studium. Die Regelstudienzeit beträgt acht Semester, das sind vier Jahre. Man muss die Sprachen Lateinisch, Griechisch und Hebräisch lernen. Danach folgt für drei Jahre die Ausbildung im Vikariat.
Zisch: Wie lange sind Sie schon Pfarrerin?
Roßkopf: Seit 22 Jahren bin ich Pfarrerin. 1996 habe ich meine erste Pfarrstelle in Weitenau angetreten.
Zisch: Wie lange sind Sie schon Pfarrerin der Kirchengemeinde Am Blauen?
Roßkopf: Am 1. September werden es vier Jahre.

Zisch: Was mögen Sie an Ihrem Beruf am meisten?
Roßkopf: Am meisten mag ich, dass der Beruf so vielfältig ist. Man hat viel mit Menschen zu tun und kann sich die Arbeitszeit selber einteilen. Es kommen nach sehr arbeitsreichen Wochen auch wieder ruhigere Zeiten. In den Pfingstferien hatte ich zum Beispiel Zeit, bei sonnigen Spaziergängen die Einladungen für den Einweihungsgottesdienst der renovierten Kaltenbacher Kirche persönlich zu verteilen. Bei der Gelegenheit haben sich nette Gespräche mit den Einwohnern ergeben.
Zisch: Wann hat eine Pfarrerin mal Freizeit?
Roßkopf: Man hat das Recht auf einen freien Tag in der Woche. Als Pfarrerin arbeite ich oft am Wochenende. Nicht nur ist der Gottesdienst am Sonntag, sondern auch Trauungen, Taufen oder Beerdigungen finden meistens am Samstag statt. Ich versuche mir, wenn möglich, immer den Montag frei zu halten. In dringenden Fällen, zum Beispiel wenn jemand gestorben ist, bin ich aber immer erreichbar.
Zisch: Gestalten Sie auch manchmal Gottesdienste gemeinsam mit katholischen Pfarrern?
Roßkopf: Das ist in unserer Gegend sehr selten, weil die meisten Gemeinden evangelisch sind. Ich hatte aber schon ökumenische Trauungen, das heißt mit einem katholischen Pfarrer zusammen. Auch der Gottesdienst zum Budenfest in Kandern oder der Waldgottesdienst auf dem Lipple am Pfingstmontag sind ökumenische Gottesdienste.
Zisch: Wer sucht die Lieder für einen Gottesdienst aus?
Roßkopf: Meistens suche ich die Lieder aus, besonders das Lied nach der Predigt. Da ich diese vorbereite und weiß, welches Lied am besten zum Thema der Predigt passt.
Zisch: Geben Sie auch Religionsunterricht?
Roßkopf: Ja, ich unterrichte zurzeit insgesamt acht Religionsstunden in der Woche an der Grundschule in Malsburg-Marzell.
Zisch: Welches war Ihr schönster Gottesdienst?
Roßkopf: Ich hatte schon viele schöne Gottesdienste. Besondere Freude machen mir Gottesdienste, die an besonderen Orten stattfinden. Zum Beispiel der "Gottesdienst im Gasthaus", weil die Kaltenbacher Kirche renoviert wurde. Oder Gottesdienste bei Festen von Vereinen und Konfirmationen sind etwas Besonderes.
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