Account/Login

Glosse

Der Bär in uns

Not macht erfinderisch. Reichtum nicht minder. Das weiß man spätestens nach dieser bärenstarken Geschichte aus den Bergen Kaliforniens.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Vor echten Bären sollte man sich in Acht nehmen.  | Foto: Sofia Conraths (dpa)
Vor echten Bären sollte man sich in Acht nehmen. Foto: Sofia Conraths (dpa)

Um besser zu verstehen, was sich da unlängst in Lake Arrowhead, einem Stausee im kalifornischen Little Bear Valley (!), zugetragen hat, kann ein Ausflug in das deutsche Mittelalter hilfreich sein – in eine Zeit, in der die Wälder dicht bewachsen waren und dem Menschen Angst und Bange war ob des ganzen, mitunter gefährlichen Getiers darin. In Fabeln und Überlieferungen hat es ein gewisser Meister Petz zu gewisser Prominenz gebracht als tollpatschiger, gutmütiger und etwas einfältiger Zeitgenosse, noch weit davon entfernt, einmal ein Problembär zu werden. Mehr noch, ein Bär ist seit dem Mittelalter so manchem aufgebunden worden, ohne dass es dieser bemerkt hat.

Dass nun jene vier jungen Schnösel, von denen die Agenturen berichten, mit deutschen Sprichwörtern vertraut gewesen sind, als sie zu ihrer Tat schritten, darf bezweifelt werden – zumal der Tatbestand des Bärenaufbindens dort mit "to pull somebodys leg" umschrieben wird. Die Story jedenfalls ist bärenstark, genauso wie die Motoren, um die es geht.

Und die könnte man so erzählen. Es waren mal vier reiche Jungs, die wollten noch mehr Geld. Daher sind sie mit ihrem Luxusauto aus der Stadt in die Berge gefahren. Dort parkten sie den Rolls Royce Ghost (zwölf Zylinder, 6,6 Liter Hubraum, rund 600 PS, um die 300.000 Dollar teuer) und harrten der Dinge. Plötzlich kam ein neugieriger und vermutlich hungriger Bär um die Ecke. Der drang ins Auto ein und ließ dem Bär in sich freien Lauf. Die jungen Männer waren arg traurig, dass ihr schönes Auto beschädigt war, meldeten dies der Versicherung und schickten eine Videoaufnahme der Randale mit, um so entschädigt zu werden.

Ende gut, alles gut? Nein. Denn die Versicherung wurde stutzig, weil sich die Fälle von Tätern im Bärenfell häuften, und zogen einen Biologen zu Rate. Der wiederum stellte fest, dass nicht Meister Petz, sondern irgendein Jim, Joe oder Jack im Bärenkostüm gewütet hat. Kein Geld.

Ressort: Unterm Strich

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 15. November 2024: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.

Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren


Weitere Artikel