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"Denen fehlt der Sinn für die Allgemeinheit"

JUZ-UMFRAGE unter älteren Menschen: ist die "Jugend von heute" wirklich so schlimm - zeigt sie gar Ähnlichkeiten mit früheren Jugendgenerationen?.  

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"Die Jugend von heute" steht angeblich immer und überall bei den alten Menschen am Pranger. Für die JuZ haben Barbara Wagner und Katharina Stahlberg mal genauer nachgefragt, was alte Leute wirklich von der Jugend von heute halten.

Manfred Häusner, 74 Jahre: Die Jugend heute ist nicht anders als früher. Viele sagen, dass früher alles besser war, aber das werden die Jungen später auch mal sagen. Wir haben früher alles gemacht, was die Jugend heute auch macht.

Martha Lehmann, 72 Jahre: Die Jugend ist nicht schlecht, es gibt halt solche und solche. Ich vermisse eigentlich nichts bei der Jugend von heute. Ich habe ordentliche Töchter und Enkel. Aber die Jugendlichen schmeißen viel weg, Zigaretten oder Brötchen, einfach auf den Boden. Mit dem Bus fahre ich nur kurze Strecken, da habe ich keine negativen Erfahrungen mit Jugendlichen gemacht.

Olga Leber, 76 Jahre: Die Jugend von heute ist recht - wir haben auch unsere Mucken gehabt. Und wir waren auch keine Engel. Aber sie sind freier heute, das liegt an der Erziehung. Das ist manchmal mehr, mal weniger positiv.

Hans-Jürgen Rumpf, 66 Jahre: Die Jugend ist wie bei uns damals auch. Ich habe keine Vorurteile wie viele andere. Ich finde aber, dass eine gewisse Achtung gegenüber dem Alter fehlt. Zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln, mittags nach der Schule, da werden kaum Plätze angeboten. Und die Füße auf den Sitzen müssen auch nicht sein.


"Die sind hilfsbereiter als viele denken." Johanne Voigt, 84 Jahre

Günter Vogts, 64 Jahre: Die Jugend ist schon okay. Vielleicht werden sie zu sehr verwöhnt von den Eltern. Manche sind zu faul, aber das war immer so. Ich vermisse nichts, höchstens mal, dass Eltern ihre Kinder richtig erziehen. Wirklich negativ finde ich es, wenn Eltern wissen, dass ihre Kinder etwas nicht dürfen, es aber trotzdem tolerieren. Das sind dann Erziehungsfehler der Eltern.

Johanne Voigt, 84 Jahre: Die Jugendlichen sollen ihr Leben leben, wie sie es möchten. Das sind halt andere Zeiten. Die sind hilfsbereiter als viele denken.

Peter Frey, 62 Jahre: Die sind ein bisschen fortschrittlicher, denken ein bisschen anders als wir, sind einfach selbstbewusster. Der Jugend fehlt ein bisschen der Sinn für die Allgemeinheit. Ich war 40 Jahre lang Mitglied bei der Feuerwehr, und die Jugend glaubt, dass man immer für alles Geld kriegen muss, dass alles bezahlt werden muss.

Inge Weber, 77 Jahre: Ich finde es gut, dass Jugendliche vor allem älteren Menschen helfen, und nicht bloß wegschauen, dass sie helfen und nicht weitergehen. Das gilt allerdings nur teils, teils. Mich stört die Kleidung manchmal, zu viel Firlefanz. Und es wird zu viel Wind drum gemacht. Früher musste die Mutter schneidern, und die Kinder haben sich drüber gefreut. Auch kriegen die einen zu viel Taschengeld und schmeißen damit rum und die anderen, die arbeitslose Eltern haben, haben nichts. Wenn einer bescheiden aufgezogen wird, ist er auch später bescheiden, wenn einer in Saus und Braus aufwächst, meint er, dass es immer so weitergehen muss.

Ressort: Zisch

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