"Das Ziel muss sein, das Maximale zu wollen"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Lars Voßler, dem Co-Trainer des SC Freiburg über die Zusammenarbeit im Trainerteam und den Umgang mit Niederlagen.
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Lars Voßler, 40 Jahre, ist Co-Trainer beim SC Freiburg. Lars Fechti und Marvin Wolf, Schüler der Klasse 9a des Schulzentrums Oberes Elztal, befragten Voßler auf dem Stadiongelände über seine Fußballkarriere und vieles mehr.
Voßler: Nach meinem VWL-Studium habe ich meine Doktorarbeit beim SC über das Thema EDV geschrieben. Dazu kam dann noch die Trainertätigkeit in der Freiburger Fußballschule.
Zischup: Warum sind Sie zum SC und nicht zu einem anderen Verein?
Voßler: Ich komme aus Emmendingen und bin sehr heimatverbunden. Die Arbeit in der Freiburger Fußballschule war mein Einstieg als Trainer, und ich bin natürlich sehr zufrieden, wie sich die Dinge entwickelt haben.
Zischup: Haben Sie früher selber Fußball gespielt? Wenn ja, in welchem Verein?
Voßler: Ich habe lange für meine beiden Heimatvereine SV Heimbach und FC Emmendingen gespielt. Mit Emmendingen sind wir in die Oberliga aufgestiegen, das war die höchste Klasse, in der ich selbst aktiv war.
Zischup: Was haben Sie für Aufgaben im Verein?
Voßler: Das Trainerteam beim SC macht vieles gemeinsam: Trainingsplanung, Videoanalyse, Scouting. Persönlich kümmere ich mich speziell um die Standards, also die Vor- und Nachbereitung unserer Freistöße, Eckbälle oder Einwürfe. Vielen Toren gehen Standardsituationen voraus, darum ist das eine spannende Aufgabe.
Zischup: Entscheiden Sie bei der Startelf mit?
Voßler: Im Trainerteam versuchen wir vieles gemeinsam zu lösen. Da gibt es auch kontroverse Diskussionen. Das letzte Wort hat natürlich der Cheftrainer.
Zischup: Wie ist der Zusammenhalt im Trainerteam?
Voßler: Sehr gut, sonst könnte man auch nicht erfolgreich arbeiten. Jeder Trainer bringt in das Team seine eigene Sichtweise ein.
Zischup: Was bewundern Sie beim SC Freiburg?
Voßler: Das Familiäre und die Hilfsbereitschaft. Jeder kennt jeden und kann mit jedem reden. Bei uns gibt es einen großen Zusammenhalt.
Zischup: Und wie ist die Stimmung nach einer Niederlage im Trainerteam?
Voßler: Niederlagen sind natürlich nicht so schön, gehören aber dazu. Dabei kommt es auch darauf an, wie man verloren hat. Ein Spiel, das man verdient verloren hat, ist leichter zu verkraften als ein Spiel, das man unverdient verloren hat.
Zischup: Wie viele Minuten oder Sekunden denken Sie am Tag nicht an Fußball?
Voßler: Ich habe eine Sechs-Tage-Woche, da denke ich zwangsweise viel an Fußball. Während der Zeit mit der Familie versuche ich auch mal abzuschalten.
Zischup: Was war der bisherige Höhepunkt Ihrer Fußballkarriere?
Voßler: In der Jugend wurden wir mit der U19 Deutscher Meister und haben dreimal den DFB-Pokal gewonnen, das waren tolle Erlebnisse. Bei den Profis waren die Spiele in der Europa-League natürlich ganz besondere Erfahrungen.
Zischup: Zufrieden mit der Saison?
Voßler: Wenn man die Saison nur auf Heimspiele bezieht, ja. Auswärts haben wir bisher zu wenig Punkte geholt. Daran müssen wir arbeiten.
Zischup: Ist der Abstiegskampf dieses Jahr ein großes Thema für den SC?
Voßler: Ich hoffe, es wird gar kein Thema. Aber wir wissen natürlich, dass wir als Aufsteiger im Kreis der Kandidaten sind, die absteigen können. Wir müssen halt zeigen, dass wir die Klasse halten können, und es wäre schön, wenn uns das schnell gelingt. Aber höhere Ziele gibt es gerade nicht, denn wir sollten die Kirche erst einmal im Dorf lassen.
Zischup: Was würden Sie einem Fußballer mit auf den Weg geben?
Voßler: Im Laufe der Jahre stellte ich fest, dass Wille und Einstellung mehr zählen als das Talent. Die Spieler, die den unbedingten Willen haben, ganz nach oben zu kommen, schaffen es in der Regel weiter als die, die nur mit Talent gesegnet sind. Das Ziel muss sein, immer das Maximale zu wollen. Das gilt aber nicht nur im Sport.
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