Schule

Das vertieft die Gräben in der Gesellschaft

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Zu: "Alles in allem stimmt die Richtung", Interview von Axel Habermehl mit Ulrich Trautwein (Politik, 10. März)

Sehr geehrter Herr Trautwein, wie können Sie auf der einen Seite sagen, dass Sie dringend dazu raten, "sowohl von unseren besten Schulen sowie den weltweit erfolgreichsten Systemen zu lernen als auch systematisch wissenschaftliche Befunde zu effektiven Schulen zu berücksichtigen" und auf der anderen Seite die eingeschlagene Richtung als stimmig bezeichnen? Die erfolgreichsten Systeme trennen ihre Schülerschaft nicht nach vier Jahren. In Ihrem Interview höre ich die ganze Zeit den Versuch, die Regierung für ihren Uralt-Kurs nicht anzugreifen. Seit über 25 Jahren passiert nichts Effektives, weder mit verbindlicher Grundschulempfehlung, noch mit unverbindlicher. Der grundsätzliche Fehler ist die Trennung nach der vierten Klasse und Kompass 4 macht es nicht besser, sondern wie Sie sagen, der Test macht Druck. Das verschärft das Problem: Die Leistungen der Schülerschaft sind oft nicht geeignet, um eine Durchlässigkeit wirklich herzustellen. Hauptschulen, ehemalige Werkrealschulen und Realschulen kämpfen mit der Heterogenität, bei der die nötigen Zugpferde und die richtige Lernumgebung fehlen. Genau daran müssten wir arbeiten. Mit den Gemeinschaftsschulen haben wir eine gute Alternative und gut, dass zwei Freiburger Realschulen dies erkannt haben. Es mögen zwar mehr als ein Drittel der Realschüler nach dem Realschulabschluss in eine gymnasiale Oberstufe oder ein Berufskolleg wechseln, doch fragen Sie da bitte mal nach, mit welchen Lernlücken umgegangen werden muss. Die Abbrecherquote ist hoch. Dann gibt es keinen Abschluss, sondern wieder den Schlag ins Gesicht derer, die es schon in der vierten Klasse nicht geschafft hatten. Das hilft einer Gesellschaft nicht, um zusammenzuwachsen. Es vertieft die Gräben und daher stimmt die Richtung überhaupt nicht! Daniela Körner, Freiburg
Schlagworte: Ulrich Trautwein, Daniela Körner, Axel Habermehl
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