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30 Tage lang, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, nichts essen und trinken: Das ist eine ganz schön anstrengende Sache. Seit gestern fasten die Muslime wieder in der ganzen Welt. Ramadan heißt der Monat, der die Menschen daran erinnert, wie Arme sich fühlen, die wenig zu essen haben.
Das Fasten gehört zu den fünf wichtigsten Pflichten der Muslime. Natürlich sind Kinder davon ausgeschlossen. Auch Kranke und Reisende. In diesem Jahr haben die Muslime Glück, die in Europa leben. Sie müssen nicht so lange fasten wie die, die am Äquator zu Hause sind. In Norwegen zum Beispiel geht die Sonne zur Zeit besonders spät auf und versinkt auch wieder früh am Horizont.
Doch nicht immer fällt der Ramadan in den Winter. Es gibt auch Jahre, da findet er im Sommer statt. Dann kann es passieren, dass Muslime von halb fünf Uhr früh bis abends um zehn Uhr nichts essen und trinken dürfen. Doch selbst dann möchten die meisten Menschen mit islamischen Glauben den Ramadan nicht missen. Der Fastenmonat ist nämlich eine ganz besonders feierliche Zeit. Vielleicht ein bisschen so wie Weihnachten. Nur viel länger.
Tagsüber bereiten die Frauen viele Leckereien für den Abend vor. In Marokko kündet ein lauter Kanonendonner an, wann mit dem Essen begonnen werden darf. Die meisten Leute sitzen dann bereits vor den dampfenden Suppenschüsseln. Auch Datteln werden zu der ersten Abendmahlzeit gereicht. In der sonst so lauten ägyptischen Millionenstadt Kairo ist plötzlich kaum noch ein Laut zu vernehmen. Alle Läden sind geschlossen. Kein Auto fährt mehr. Nur aus den Fenstern dringt das leise Klappern von Besteck.
Erst wenn sich alle nach dem anstrengenden Tag gestärkt haben, kommt wieder Leben in die Stadt. Familien gehen zusammen aus. In den Straßencafés lassen sie sich einen Tee schmecken und knabbern Süßigkeiten. Viele Muslime berichten, dass sie im Fastenmonat nicht schlanker geworden sind, sondern an Gewicht zugelegt haben.
Annemarie Rösch
Die Autorin ist Islam-Wissenschaftlerin
und Politikredakteurin bei der Badischen Zeitung
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