Berichterstattung
Das schürt Vorurteile
Annabella Ranft (Schliengen)
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Die zwei ersten Seiten der Zeitung vom 14. Februar haben mich dazu bewogen, meinen ersten Leserbrief zu schreiben. Ich frage mich ernsthaft: Warum war es nötig, die Herkunft und den Aufenthaltsstatus des Tatverdächtigen direkt in die Überschrift zu packen?
Dies ist nicht nur unnötig stigmatisierend, sondern schürt auch Vorurteile gegenüber einer ganzen Bevölkerungsgruppe. Eine neutralere Formulierung wie "Mann fährt in Demo – bitterer Tag für München" hätte den Sachverhalt ebenso treffend beschrieben. Die relevanten Hintergrundinformationen zur Person hätten im Artikel selbst ihren angemessenen Platz gefunden, wo sie in einem differenzierteren Kontext dargestellt werden können.
Der Pressekodex gibt da ja auch klare Leitlinien vor, wann die Nennung der Herkunft wirklich relevant ist und dass sie "nicht zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führt." In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung tragen Medien eine besondere Verantwortung.
Ihre Berichterstattung sollte zur Versachlichung der öffentlichen Debatte beitragen, statt durch pauschalisierende Schlagzeilen bestehende Vorurteile zu verstärken. Ich wünsche mir, dass Sie künftig sensibler mit solchen Formulierungen umgehen.
Annabella Ranft, Schliengen