Account/Login

Gewinner Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2015 II

Das Schönste im Leben ist die Freiheit

Von Luca Sophie Behringer, Klasse 4, Grundschule Dachsberg-Ibach  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Schildkröte, Schwimmbad, Eisbecher – und B. Zetti   | Foto: Illu: Ferdinando Terelle
Schildkröte, Schwimmbad, Eisbecher – und B. Zetti Foto: Illu: Ferdinando Terelle
In einem kleinen Dorf bei Freiburg lebt Max Gengster mit seiner Frau Fiona und der zehnjährigen Tochter Amona. Sie haben nicht viel Geld, es reicht gerade so für Essen und Trinken. Trotzdem sind sie eine sehr glückliche Familie.

Zurzeit sind gerade Sommerferien und Amonas Geburtstag steht vor der Tür. Leider können ihre Eltern ihr in diesem Jahr nichts schenken, da die Reparatur an ihrem alten Auto sehr teuer war. Aber Amona stört das nicht, weil sie weiß, ihre Eltern würden fast alles dafür tun, dass sie glücklich ist.

Am Abend vor dem Ehrentag ihrer Tochter gehen Max und Fiona im Wald spazieren. Bei einem Sumpf setzen sie sich auf einen Stein und schauen schweigend in das Gewässer. Plötzlich schreit Frau Gengster auf. Sie hält ihren Fuß und schaut auf den Boden. Da sieht sie eine Schildkröte. Entschlossen sagt Fiona zu ihrem Mann: "Komm, wir nehmen die Schildkröte mit und schenken sie Amona morgen zum Geburtstag. Sie wird sich bestimmt freuen." Max ist unsicher: "Meinst du, es ist gut, das Tier aus seiner Umgebung herauszureißen?" Fiona ist sich sicher, dass es dem Tier bei Amona gut gehen wird.

Herr Gengster steht auf und nimmt die Schildkröte an sich. Glücklich gehen die beiden wieder nach Hause. Am nächsten Morgen ist Amona schon vor ihren Eltern wach und richtet das Frühstück, denn heute gibt es etwas ganz Besonderes. Es ist Tradition, dass es am Geburtstagsmorgen einen großen Eisbecher mit Früchten gibt. Max und Fiona lächeln, als sie aus dem Schlafzimmer kommen. Sie gratulieren ihrer Tochter und überreichen ihr das Geschenk. Amona schaut ganz gespannt in den Karton und erschreckt sich erst einmal. "Mein Geschenk lebt ja", ruft sie.

Ihre Freude ist riesig. Sie hüpft mit der Schildkröte von einer Zimmerecke in die nächste. "Mach langsam, dem armen Tier wird doch ganz schlecht." "Ja, Papa", antwortet Amona und gibt ihm einen Kuss auf die Wange. "Darf ich Emily heute mit ins Schwimmbad nehmen?", fragt sie ihre Mutter. "Wer ist Emily?" – "Na, meine Schildkröte!" – "Nein Schatz, das geht leider nicht. Emily muss sich erst an ihr neues Zuhause gewöhnen." – "Schade, aber machst du bitte ein Foto von uns, damit ich Emily meinen Freunden zeigen kann?" – "Natürlich", lächelt Fiona.

In den nächsten Ferientagen verbringt Amona viel Zeit mit Emily. Sie badet sie, bindet ihr eine Schleife um und geht oft mit ihr spazieren. Amona liebt Emily über alles. Doch in der letzten Ferienwoche geht es der Schildkröte nicht sehr gut. Sie frisst kaum noch, liegt nur am selben Platz und schnappt nach Amonas Fingern, wenn sie sie hochnehmen will. Amona sagt traurig zu ihrem Vater: "Ich glaube, Emily ist krank oder vermisst ihr Zuhause." – "Es sieht ganz so aus. Was können wir tun, damit es ihr wieder besser geht?", fragt Max. Seine Tochter fängt an zu schluchzen: "Papa, ich glaube, wir müssen sie wieder dahin bringen, wo ihr sie gefunden habt. Mir würde es auch nicht gut gehen, wenn ich lange von euch getrennt wäre." – "Mein Kind, das ist eine gute Entscheidung. Emily wird es dir danken."

Keine Stunde später geht Familie Gengster wieder in den Wald an dem Sumpf. Amona trägt die Schildkröte. Mit schwerem Herzen gibt sie Emily einen Kuss und sagt: "Mach’s gut Emily, ich werde dich vermissen, aber ich weiß, hier geht es dir besser. Ich werde fast jeden Tag kommen und schauen, ob du da bist. Versprochen." Sie setzt die Schildkröte ins Gras und geht mit Tränen in den Augen zu ihren Eltern. Sie nehmen ihre Tochter in die Arme und drücken sie fest an sich. "Wir sind sehr stolz auf dich", sagt ihr Vater.

Amona geht wie versprochen fast jeden Tag an den Sumpf. Hin und wieder trifft sie auf Emily. Dann nimmt sie sie auf den Schoss und erzählt ihr von ihrem Tag. Zum Abschied gibt sie ihr einen Kuss und freut sich, dass sie das Richtige getan und dem Tier die Freiheit geschenkt hat.

Ressort: Schreibwettbewerb

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel