Das magische Chaos auf dem blauen Planeten
WELTRAUMROMANZE: In "Den Sternen so nah" erzählt Peter Chelsom von einem 16-jährigen Jungen, der auf dem Mars aufwuchs.
Anke Sterneborg
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Mit 16 drängen Kinder ja langsam aus dem Elternhaus – aber wie, wenn man bis zu 400 Millionen Kilometer entfernt von den nächsten Menschen lebt? Aber immerhin gibt es die elektronische Kommunikation: Heimlich chattet Gardner mit dem Waisenmädchen Tulsa (Britt Robertson) aus Oklahoma. Sie inspiriert ihn, sich ein Schlupfloch zur Erde zu erkämpfen – was für ihn, der völlig ohne Schwerkraft aufwuchs, mit einigen Risiken und Nebenwirkungen verbunden ist.
Asa Butterfield, der in Filmen wie "Hugo Cabret" und "Die Insel der besonderen Kinder" zum Spezialisten für besondere Lebensumstände wurde, spielt die Fremdheit auf der Erde subtil aus: mit entwaffnend offenem Blick aus glasig blauen Augen, reduzierter Mimik und unsicheren Schritten. Auf die Frage, wie er sich fühle, erwidert er: "schwer". Die Akklimatisation geht er ansonsten frontal an: Auf der Suche nach Tulsa stellt er jedem, dem er begegnet, die Frage, was denn das Beste auf der Erde sei. Ähnlich wie Simon Peggs Hector, der in Chelsoms letztem Film Erkenntnisse über das Glück sammelte, gewinnt Gardner auf diese Weise Einsichten in die irdische Existenz. Einer lobt den Regen, der alles wegwäscht, der andere die Träume, die alles ermöglichen – oder auch nur die Begegnung mit einem besonderen Menschen.
Im Kontrast zur kühlen Effizienz der Forscherexistenz auf dem Mars erscheint dem Jungen das Leben auf der Erde magisch. Er entdeckt den Zauber der banalen Dinge, und Peter Chelsom schlägt immer neue Funken aus der Art, wie Gardner das wenige, das er aus Filmen kennt, falsch oder viel zu direkt auf die Wirklichkeit anwendet. Dieser Film ist zugleich warmherzige Komödie, Weltraumabenteuer und zarte Romanze.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ