Das Leben verstehen lernen
Ein Labyrinth in Gedenken an verstorbene Mitschüler.
Klasse 5b, Esther-Weber-Schule & Emmendingen-Wasser
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Wir an der Esther-Weber-Schule, einer Schule für körperbehinderte Kinder in Emmendingen-Wasser, haben seit dem Herbst 2002 auf unserem Schulgelände ein Labyrinth. Ein Labyrinth ist kein Irrgarten. Nur ein Weg führt zur Mitte und wieder hinaus. Durch das Tor, durch das man hineingeht, geht man auch wieder raus. Das Labyrinth erinnert uns an unseren Lebensweg. Wir haben an unserer Schule ein Labyrinth, weil hier öfters als in anderen Schulen Kinder während ihrer Schulzeit sterben.
Diese Wege sind natürlich rollstuhlgerecht gepflastert. Es gibt dort viele Klangstäbe und Tonarbeiten zum Spielen, Anschauen, Hören und Tasten. Wir haben erst vor kurzem die Länge der Wege ausgemessen. Zusammen sind sie etwa 165 Meter lang.
Wir, also alle Schüler unserer Schule, dürfen an den Labyrintharbeitstagen mithelfen, damit es dort schön aussieht und wir gerne hingehen. Das Labyrinth braucht viel Pflege. Wir können die Blumen, die wir gepflanzt haben, pflücken, Kräuter riechen und schmecken. Im Sommer können wir den Schatten genießen, uns am Brunnen abkühlen und unseren Durst löschen. Wir können uns dort erholen, gemeinsam Musik machen und mit dem Rollstuhl auf den Wegen Kurven fahren lernen.
Manchmal machen wir gemeinsam Musik. Manchmal möchte man dort ungestört sein. Man kann sich dort gut mit Freunden treffen. Wichtige Gespräche kann man dort auch gut führen. Inzwischen kann man sich auch schon ganz gut verstecken.
Alles, was man in unserem Labyrinth sehen kann, haben wir selbst gemacht. Die Pflege und Weitergestaltung liegt bei uns Schülern.
Wir könnten uns die Schule ohne Labyrinth gar nicht mehr vorstellen. "Unsere Schule ist ohne Labyrinth wie ein Butterbrot ohne Butter", sagt unser Mitschüler Jakub Dawidowski.