Das Leben ist kein Ponyhof
JUGENDFILM: "Hördur".
KNA
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Doch zum Islandpferd Hördur baut Aylin eine Verbindung auf und entwickelt den Ehrgeiz, reiten zu lernen. Zum ersten Mal seit langer Zeit macht sie die Erfahrung, etwas gut zu können. Und spürt, welchen Unterschied es macht, wenn jemand an einen glaubt. Zugegeben: Einige Wohlfühl-Momente mehr hätten "Hördur" ganz gut getan. Bisweilen kommt der Film ein bisschen zu bedeutungsschwanger und melodramatisch daher. Aber in der Figurenzeichnung entwickelt er eine geradezu unheimliche Authentizität. Mit großer Glaubwürdigkeit vermittelt Almila Bagriacik das beengende und beängstigende Gefühl Aylins, dass ihre Umwelt nur ihr Scheitern erwartet und ihr Leben auf die Perspektivlosigkeit zusteuert, in der ihr Vater schon gefangen scheint.
Der deutsch-türkische Regisseur Ekrem Ergün nimmt sich in seinem Spielfilmdebüt ausreichend Zeit, die Gefühlslagen der Figuren und kleinen Veränderungen in den Beziehungen zu erzählen, ohne alles sofort verbalisieren und erklären zu müssen. Situationen werden langsam aufgebaut und bisweilen auch überraschend aufgelöst. Dieser feinfühligen Inszenierung und der großartigen Schauspielführung ist zu verdanken, dass "Hördur" nicht als überfrachteter Problemfilm, sondern als berührendes Coming-of-Age-Drama in Erinnerung bleibt.
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