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Zisch-Schreibwettbewerb Herbst 2023

Das Land der Träume

  • bzt

  • Mi, 22. November 2023, 10:57 Uhr
    Schreibwettbewerb

     

Von Alexander Bull, Klasse 4b, Kastelbergschule (Waldkirch)

  | Foto: Ferdinando Terelle
Foto: Ferdinando Terelle
KAPITEL 1

Luka seufzte. Er wollte einfach nicht weg. Aus seiner Sicht lebte er nämlich zusammen mit seinen Eltern in dem besten Haus weit und breit. Nur zu dumm, dass sie jetzt ausziehen mussten. Er ging zum Briefkasten, um seinem Vater die Zeitung zu holen, und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn, als er sie sah. "Also ehrlich", meinte Luka, "es weiß zwar jeder, dass dieser Journalist komisch genug ist, wirklich alles zu glauben und in die Zeitung zu schreiben, aber ich finde ’Niklas Zaff behauptet ein Einhorn gesehen zu haben’, da sollte doch sogar er wissen, dass es nur Fake News sind."

In dieser Nacht träumte Luka zum ersten Mal von etwas, das es noch nicht gab, und zwar von dem Einhorn aus der Zeitung. Es hatte ein wunderschönes, weißes Fell und Horn, Schweif und Mähne waren wie aus reinem Gold. Er wachte dadurch auf, dass es krachte. Danach sah erstmal gar nichts – obwohl, er sah wirbelnden Staub. Als der Staub sich gelichtet hatte, sah Luka, dass eine seiner Zimmerwände zerstört wurde – und da war es, das Einhorn.

KAPITEL 2

"Hallo", sagte Luka verunsichert. "Hallo, ich bin Liam, und du?", fragte das Einhorn. "Luka", antwortete er immer noch ein wenig verunsichert. "Falls du dich gewundert hast, ich komme aus dem Land der Träume", sagte das Einhorn so, als ob das, was gerade passiert war, völlig normal wäre. "Und ich bin hier, weil ich einen Auftrag bekommen habe und weil du von mir geträumt hast", fügte es noch hinzu. Auf einmal war Luka ganz aufgeregt und fragte: "Was für ein Auftrag ist das denn? – und was ist das Land der Träume?" "Das Land der Träume ist eine Welt – obwohl es Land heißt – und wir müssen den Weg dahin vernichten, weil jedes Fabelwesen, von dem du träumst, in eure Welt kommt", antwortete Liam. "Wo ist der Weg?", wollte Luka wissen. "Ich weiß nur, dass der Weg ein Gegenstand in deinem Zimmer ist", meinte es. "Hm, welcher nur…", grübelte Luka, "Ich habs, meine Nachtlampe!" "Wir müssen es versuchen", antwortete das Einhorn. "Ich kann und werde dich jetzt etwas träumen lassen!"

KAPITEL 3

Luka träumte über alle Einhörner und Dämonen, die es im Land der Träume gab – und wurde von einem KRACH geweckt. Er fluchte, als er sah, wie sich die Einhörner und die Dämonen seines Traumes im Zimmer verbreiteten. Die einen auf der einen Seite und die anderen auf der andern. Liam, der offenbar die ganze Zeit über wach geblieben war, stand an der Spitze der Einhörner und hatte sein Horn gesenkt. Plötzlich rannte er los, direkt auf die Dämonen zu. Alle anderen Einhörner folgten ihm. Sie rannten mit gesenkten Hörnern auf die Dämonen zu, und wenn die Dämonen nicht getroffen wurden, bekamen die Einhörner meistens einen Biss zu spüren. Nach und nach wurden es immer weniger Wesen, bis es nur noch zwei waren: Der Haupt-Dämon und Liam. Die beiden Anführer rannten aufeinander zu, und als Liams Horn verfehlte, schleuderte der Dämon das Einhorn mit so einer Wucht gegen die Wand, dass das Horn in sieben Teile zerbrach.

Luka hätte sich am liebsten irgendwo versteckt, doch als er sah, wie sehr Liam in Gefahr war, wusste Luka, dass er etwas tun musste. Er suchte nach einer Waffe – und fand sie erst, als der Dämon Liam den letzten Schlag austeilen wollte: Die Scherben der zersplitterten Nachtlampe! Mucksmäuschen still hob Luka eine auf, warf sie auf die Faust, mit der der Dämon ausholte, und traf.

Das Ungeheuer merkte das jedoch erst viel zu spät, und die Faust schnellte vor. Mit letzter Kraft wich Liam aus, die Faust krachte gegen die Wand und die Scherbe drückte sich weiter in die Faust hinein. Der Dämon drehte sich wütend zu Luka um, doch dieser war schon vorbereitet und bewarf ihn mit den anderen Scherben, bis das Ungeheuer zu Boden sank. DIE DÄMONEN WAREN BESIEGT. LIAM WAR GERETTET… oder? Das Einhorn lag auf dem Boden und rührte sich nicht.

Plötzlich flüsterte es: "Das Horn! Du musst das Horn zusammenpuzzeln! Schnell, bevor es zu spät ist!" Als Luka das tat, bekam er einen Riesenschreck: Der Krach hatte anscheinend seine Eltern geweckt! Jetzt musste er schnell sein, schnell wie der Wind! "Verdammt!", fluchte Luka leise, "Wo ist nur der letzte Teil des Horns?! Ah, da!" Er hörte, wie die Türklinke runtergedrückt wurde und sah, wie sich, als er den letzten Teil des Horns zu den anderen Teilen gelegt hatte, das Horn von selbst reparierte.

Die Tür war sich gerade am Öffnen, und Luka stürzte sich mit dem leuchtenden Horn auf Liam. Als das Horn die Stirn des Einhorns berührte, war es wieder fit; das Horn war wieder dran) und sprang auf Papa zu, der gerade reinkam. "Nein", sagte Luka, "Lass ihn, Liam" "Okay", erwiderte das Einhorn. "WAS IST HIER PASSIERT, SEIT WANN GIBT ES EINHÖRNER, UND WARUM IST HIER EINS?????", wollte Papa wissen. Luka erklärte ihm alles. "Ach so", meinte dieser nur. Eine Weile herrschte Stille, bis Luka plötzlich fragte: "Aber jetzt müssen wir doch noch den Weg vernichten, oder?" Liam schüttelte den Kopf. "Nein", antwortete er, "Die Dämonen waren diejenigen, die die Monster erschufen, von denen ihr träumt." "So", meinte Papa, "Ich will gleich Croissants für ein leckeres Frühstück kaufen, Luka, aber zuerst muss ich dir noch sagen, dass wir doch nicht ausziehen, weil der, der dann nach uns einziehen würde, vielleicht in das Land der Träume gehen würde, um dort zu einem bösen Herrscher zu werden." "JIPPIEEEEE!!!!!!!!",jubelte Luka.

Ressort: Schreibwettbewerb

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