Kinostart am 17. Dezember
Star Wars VII: Das Imperium breitet sich aus
George Lucas’ "Krieg der Sterne" ist das längste und erfolgreichste Filmprojekt aller Zeiten. Für den Kinostart von "Episode VII – Das Erwachen der Macht" wird ein Besucherrekord erwartet.
Sa, 12. Dez 2015, 0:00 Uhr
Kino
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Wie Homers Odyssee fängt auch Lucas’ Geschichte in der Mitte an. Die Hauptfiguren der ersten Trilogie: Luke Skywalker als jugendlich schwärmerischer Held, Prinzessin Leia Organa als vertriebene Thronanwärterin, Han Solo als draufgängerischer Abenteurer, Chewbacca als kraftstrotzender Gefährte, Obi-Wan Kenobi als weiser Lehrer. Und natürlich die zwei Gesichter der "Kraft" – auf der einen Seite der Jedi-Großmeister Yoda, Oberhaupt des Hohen Rats der Jedi, und auf der anderen Seite Anakin Skywalker, Vater von Luke und Leia, von Obi-Wan Kenobi ausgebildeter Jedi-Ritter, der sich der dunklen Kraft zuwendete und als Darth Vader einen der eindrucksvollsten Bösewichte der Filmgeschichte darstellt.
In, wie sie heute heißen, "Episode IV", "Episode V – Das Imperium schlägt zurück" und "Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter" regiert das Imperium unter Führung des geschmeidig skrupellosen Palpatine, auch Darth Sidious genannt. Eine Gruppe Widerständler um Skywalker, Organa, Solo und Yoda kämpft um die Wiederherstellung der früheren Republik, die sich aus einer Vielzahl bewohnter Sternsysteme zu einer demokratischen Föderation zusammengeschlossen hat. Zunächst noch ohne Militär, stand ihr der Mystische Kriegerorden Jedi-Ritter zur Seite, dessen Ziel die Bewahrung von Frieden in der Galaxis war.
riesig, aber nicht homogen
Der Reiz dieser späteren Filme über die Vor-Vergangenheit liegt in ihrer so offensichtlichen technologischen Überlegenheit. Die digitale Tricktechnik lässt beispielsweise Weltraumschlachten oder die so liebevoll gezeichneten Wesen und Völker der fremden "Star Wars"-Welten noch viel realer erscheinen. Deshalb ist der Versuch, die Filme der Chronologie der Geschichte nach anzusehen, für den eingefleischten Fan natürlich Frevel.
Und so nehmen die verhängnisvollen Entwicklungen in "Episode II – Angriff der Klonkrieger" und "Episode III – Die Rache der Sith" ihren Lauf. Palpatine wird zum Diktator, baut eine Armee auf und schickt sie in Kriege, auch gegen die Jedi-Ritter. Anakin Skywalker wird vom geachteten General zum Schüler der dunklen Seite der Kraft. Nach epischem Kampf mit Obi-Wan Kenobi wird der schwerverletzte Darth Vader zu einem Wesen halb Mensch, halb Maschine.
"Star Wars"-Fans sind nicht so homogen organisiert wie die Trekkies der "Raumschiff Enterprise"-Gemeinde, diesen aber zahlenmäßig weit überlegen. Und: Sie motzen gern. Früher waren es die schauspielerischen Leistungen von Mark Hamill als Luke Skywalker oder Harrison Ford als Han Solo, die als völlig untalentierte und krasse Fehlbesetzungen kritisiert wurden. Auch wurden die eher dünnen Geschichten belächelt. 20 Jahre später stellten ältere "Star Wars"-Fans die Folgen I bis III sogleich unter Generalverdacht, nur noch Vehikel digitaler Schlachten zu sein, dem Niveau billiger Computerspiele nachzueifern und mit Kleinkind-Charakteren wie Jar Jar Binks den hehren Anspruch der ersten Filme ins Lächerliche zu ziehen. Lucas versuchte daraufhin sogar, die Teile IV bis VI digital nachzurüsten, um die unübersehbaren technischen Unterschiede der beiden Serien etwas zu kaschieren. Dies brachte ihm natürlich unweigerlich den flammenden Zorn der "Traditionalisten" ein.
Doch je mehr gemeckert wurde, desto stabiler entwickelte sich das "Star Wars"-Universum zum erfolgreichsten und längsten Filmprojekt aller Zeiten.
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