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Zisch-Schreibwettbewerb Herbst 2018

Das Dorf der Schneemänner

Von Annika Weigl, Klasse 4d, Rheinschule, Neuenburg, Außenstelle Steinenstadt  

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Es war ein wunderschöner Wintermorgen, eine Woche vor Heiligabend. Schnee rieselte sanft auf die Dächer des kleinen Dorfes, das an einem See lag. In diesem Dorf wohnte Benjamin mit seinen Eltern. Die Familie war glücklich und zufrieden. Sie hatten ein Dach über dem Kopf, ausreichend Essen, viele Freunde und waren Teil eines großen Geheimnisses.

Schläfrig rekelte sich Benjamin in seinem warmen Bett und kuschelte sich tiefer in seine Decke hinein. Durch die Tür bemerkte Benjamin einen kleinen Lichtschein, der aus der Küche kam, wo sein Vater bereits den Grießbrei im Topf rührte. Ein süßlicher Duft erfüllte die Zimmer. Benjamin erkannte die Stimmen seiner Verwandten, die flüsternd und eifrig mit klapperndem Geschirr den Frühstückstisch deckten.

Seine Mutter kam ins Zimmer und flüsterte: "Benjamin, aufwachen. Es geht gleich los." Mehr musste die Mutter nicht sagen, denn Benjamin sprang aufgeregt aus dem Bett. "Zieh die warme Kleidung an", rief sie ihm noch nach, als er bereits in Richtung Badezimmer ging. Eilig wusch sich Benjamin und zog seinen wärmsten Pulli an.

In der Küche war schon viel los. Er sah seine Großeltern, Tanten, Onkels sowie Cousins und Cousinen. Benjamin setzte sich zu den anderen an den Frühstückstisch und alle aßen gemeinsam. Eine halbe Stunde später zogen sich alle warm an und gingen aus dem Haus.

Die ersten Sonnenstrahlen kamen hervor und der Schnee strahlte leuchtend weiß. Benjamin war schrecklich aufgeregt, denn heute war der Tag, an dem alle Dorfbewohner sich am Waldrand trafen, um das Geheimnis des Dorfes gemeinsam zu erleben. Benjamin lief mit seinen Freunden und sie pfiffen Weihnachtslieder. Die Erwachsenen zogen Schlitten, auf denen die kleineren Kinder saßen. Auf manchen Schlitten waren große Körbe, die mit Steinen, Grillkohle und Möhren gefüllt waren.

Am Ziel angekommen begannen alle, Schneebälle zu rollen. Große, Kleine und Mittlere. Sie stapelten jeweils drei Kugeln aufeinander und die Kinder dekorierten die oberste Kugel mit Steinen, der Kohle und einer Möhre, damit ein freundliches Gesicht entstand. Das ganze Dorf schaffte so bereits am Vormittag viele Schneemänner. Am Mittag machten alle eine kleine Pause, tranken heißen Punsch oder heiße Schokolade. Der Wirt vom Dorf brachte eine warme Kartoffelsuppe mit Würstchen und frischem Brot. Benjamin hatte richtig Hunger und löffelte die leckere Suppe. Satt und zufrieden machten alle fröhlich weiter.

Am frühen Abend, es dämmerte bereits, standen vom Waldrand bis zum Seeufer hundert lächelnde Schneemänner. Das ganze Dorf war zufrieden. Sie hatten es wieder einmal geschafft, ein ganzes Dorf aus Schneemännern zu bauen. Benjamin und die anderen Kinder waren froh mitgemacht zu haben. "Es ist, als hätten wir gemeinsam Superkräfte!", ruft Benjamin stolz und lachte. Sie waren aber auch glücklich, dass sie den Weg nicht mehr zurücklaufen mussten sondern mit den Schlitten gezogen wurden.

Am nächsten Morgen entdeckten Wanderer, die in der Gegend Urlaub machten, die Schneemänner. Sie staunten nicht schlecht und waren so begeistert, dass sie einen befreundeten Reporter anriefen. Der Reporter hieß Julius und er wunderte sich nicht. "Das geschieht hier jedes Jahr in der Woche vor Weihnachten. Ich verfolge das schon seit Jahren. Den Grund dafür kenne ich aber auch nicht." Julius versprach: "Ich werde hinfahren, einige Fotos machen und recherchieren."

Noch am gleichen Nachmittag fuhr der Reporter zu Benjamins Dorf. Er sprach mit vielen Bewohnern. Er interviewte den Wirt, den Bäcker und zufällig auch die Familie von Benjamin. Sie erklärten ihm, warum seit vielen Jahren das ganze Dorf Schneemänner baute. Julius war gerührt. Und er versprach, einen Bericht über die Schneemänner zu schreiben, ohne das Geheimnis zu verraten.

Am nächsten Tag war auf der Titelseite ein großes Bild von den Schneemännern vom Wald bis zum Seeufer zu sehen. Darüber folgende Überschrift: "Entstanden wie durch Zauberhand: Das Dorf der Schneemänner". Benjamin war stolz, dass sie mit ihrer jährlichen Aktion dieses Mal sogar in die Zeitung kamen. Aber ganz besonders freute er sich jetzt auf das kommende Weihnachtsfest.

Ressort: Schreibwettbewerb

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