Veranstaltung
"Das Ding stirbt nicht aus – im Gegenteil"
Bei der Fotobörse des Fotoclubs Dreisamtal in Kirchzarten kommen Interessierte aus dem In- und Ausland zusammen. Manfred Schäfer und Anton Döbele sprechen im Interview über Trends.
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Döbele: Die sind oft ein guter Einstieg in die Fotografie.
Schäfer: Auf der anderen Seite können wir feststellen, dass es einen starken Trend zur analogen Fotografie gibt. Daran haben gerade junge Leute ein sehr starkes Interesse. Da suchen manche Dunkelkammer-Zubehör oder ganz normale analoge Kameras, die man heute zu einem super Preis kriegen kann.
Döbele: Dass es so viel Interesse an der analogen Fotografie gibt, freut uns natürlich. Wir dachten immer: Das Ding stirbt aus. Es stirbt aber nicht aus – im Gegenteil.
BZ: Haben Sie dennoch manchmal Angst, dass Kameras, ob digital oder analog, irgendwann von Handykameras ersetzt werden?
Döbele: Ein Handy ist für uns eine Kamera. Bei bestimmten Motiven, gutem Licht, auf Reisen, kann man nur schwer erkennen, ob das Bild mit dem Handy gemacht wurde oder mit der Systemkamera oder der Spiegelreflexkamera. Dennoch merken wir, dass das Interesse an anderen Kameras weiter da ist.
BZ: Woher kommen die Kameras, die es in der Fotobörse gibt?
Schäfer: Wir haben in diesem Jahr Händler aus Frankreich, der Schweiz, Deutschland und Ungarn. Viele davon kenne ich schon seit Jahren. Außerdem werden wir öfter mal angesprochen, wenn es aufgrund einer Erbschaft um eine Hausauflösung geht. Die analoge Kamerasammlung von Opa wirft man dann doch nicht weg. Wir versprechen, dass sie nicht im Container landet und dafür geht der Erlös an den Fotoclub.
BZ: Wie ist die Fotobörse entstanden?
Schäfer: Seit 1996 gibt es die Fotobörse nun jährlich – mit kurzer Corona-Unterbrechung. Damals wollten wir einfach was machen und die Börse wurde gleich gut angenommen. Bei der Börse hat man den Vorteil, dass man die Kamera in die Hand nehmen kann. Man kann feststellen: Kann ich mit der Kamera einen Nagel einschlagen oder ist sie gleich kaputt? Die Fotobörse bringt zusätzliche Gelder für den Fotoclub und außerdem Popularität für den Verein.
Döbele: Und für Kirchzarten ja auch. Es ist ein Ort mit vielen Vereinen. Freundlicherweise bekommen wir von der Gemeinde auch den Raum in den Black Forest Studios. Solange wir den kriegen, wollen wir da auch am Ball bleiben.
BZ: Haben Sie denn selbst schon mal was bei der Fotobörse erworben?
Schäfer: Ich bin Sammler von alten Fotografien. Ich finde da immer wieder ein neues Stück für meine Sammlung. Auch Gerätschaften habe ich schon gekauft. Es gibt auf der Börse wirklich alles von der kleinsten Schraube bis zur Studiokamera.
BZ: Sie haben Corona erwähnt. Wie hat sich die Pandemie auf die Arbeit und die Gemeinschaft im Fotoclub ausgewirkt?
Döbele: Alles war auf einmal eingeschränkt. Da haben wir dann unsere Online-Sessions gemacht. In der Zeit sind ganz wenige abgesprungen. Im Gegenteil sind danach viele dazugekommen. Leute, die sagen, dass ihnen nur Fotos machen nicht reicht, sondern dass sie eine Gemeinschaft haben wollen und sich mit anderen über ihre Fotos austauschen wollen.
Schäfer: Der Erfahrungsaustausch und die gemeinsamen Aktionen sind auch das, was den Club ausmachen. Projekte wie die Fotobörse oder der Fotosalon im Januar funktionieren nur, weil die Mitglieder alle mit anpacken.
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