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Interview

Das Credo der Margot Käßmann

Margot Käßmann ist die erste Frau in der Evangelischen Kirche Deutschlands, die zur Ratsvorsitzenden und obersten Protestantin gewählt wurde. Ein Gespräch über Bischöfinnen, kirchliche Events und unverzichtbare Bücher.  

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Margot Käßmann bei der Synode der Evangelischen Kirche.  | Foto: dpa
Margot Käßmann bei der Synode der Evangelischen Kirche. Foto: dpa

Margot Käßmanns vor zwei Jahren getroffene Entscheidung, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen, hat ihr von vielen Seiten Respekt eingebracht. Nicht nur auf Kirchentagen hat sie sich mit Mut und Offenheit zu aktuellen gesellschaftlichen Themen geäußert. Die Bischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche von Hannover will sich in ihrem neuen Amt besonders für sozial Schwache einsetzen. Das Gespräch mit Margot Käßmann führte Arndt Krödel noch vor ihrer Wahl.

BZ: Was, glauben Sie, hätte Martin Luther gesagt, wenn er einer Bischöfin gegenüber gestanden hätte?
Käßmann: Ich denke, er hätte das befürwortet, aus zwei Gründen: Luther hat ja schon in dem Brief "An den christlichen Adel deutscher Nation" Schulen für alle, auch für Mädchen, gefordert – das war revolutionär, dass auch Mädchen lesen und schreiben lernen sollten. Und er hat vom Priestertum aller Getauften gesprochen. Er hat damals sicher nicht an Frauen als Priesterinnen oder Bischöfinnen gedacht, aber die Grundidee stammt von ihm, zu sagen, jeder Getaufte ist dem anderen gleichermaßen Priester.
BZ: Kann man sagen, dass die männlich dominierte Hierarchie der evangelischen Kirche zwar langsam, aber sicher zu bröckeln beginnt?
Käßmann: Bei uns wird schlicht ...

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