Das bewegte Leben des Lorenz Oken in dreizehn (Bühnen-)Bildern
In einem Schauspiel mit viel Musik hat die Theater-AG des Okengymnasiums den Werdegang ihres Namenspatrons dargestellt: eine gelungene Leistung.
Justine Dylewski
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Oken wurde 1779 in Bohlsbach geboren und starb 1851 in Zürich. In dem Stück wurde deutlich gemacht, welch schweres Leben Lorenz Okenfuß als Sohn eines armen Bauern eigentlich hatte. Viel Fleiß, Mut und Beständigkeit waren nötig, um sein Leben auf diese Weise zu beschreiten und seine Ziele zu erreichen.
Der Pfarrer, gespielt von Florian Müller, lehrte ihn Latein. Der junge Oken musste zu Fuß von Offenburg nach Freiburg laufen, um studieren zu können, er musste sich von Professor Maier, gespielt von Thomas Maier, wie ein Mädchen für alles behandeln lassen und später gegen Goethe kämpfen: Oken war schneller gewesen, seine Entdeckung publik zu machen. Natürlich wurde den Zuschauern auch nicht verwehrt, etwas über sein Liebesleben zu wissen. Um die Hand seiner geliebten Lotta hielt er schriftlich an, da er verreist war. Ihr Vater war von dieser Idee weniger begeistert. Dieser Briefwechsel ist Bernd Grether, der das Stück auch in Szene setzte, beziehungsweise den Darstellern überaus gut gelungen.
Der Vater, gespielt von Matthias Streule, stand erhoben und der Lorenz, gespielt von Simon Müller, auf der Bühne und beide lasen sie den Brief bis schließlich ihre Stimmen ineinander über gingen und Lorenz alleine auf der Bühne blieb und traurig über dessen Entscheidung war. In Louise, dargestellt von Lea Groß, die Frau, die er später heiratete, fand er schließlich eine verständige, ehrgeizige Frau und wurde mit ihr auch glücklich. 1847 las seine Tochter Klothilde ihm dann die Rechte und Freiheiten vor, die er gefordert hatte und schließlich auch erreichte, wie zum Beispiel die Pressefreiheit. Eine wichtige Errungenschaft, ohne die mehr als 150 Jahre später die Verfasserin dieses Artikels nicht schrieben könnte, was sie will.
Ebenso ist es den Autoren öfters gelungen, mit Anspielungen eine Brücke zu heute zu schlagen, immerhin steht ein Okengymnasium in Offenburg und kein Goethegymnasium, was Lorenz Oken in dem Streitgespräch mit Goethe kaum in Frage stellte.
Das letzte Bild stellte das "Oken-Jahr 2001" dar. Ein Reporter fragte verschiedene Passanten nach ihrer Kenntnis über Lorenz Oken, jedoch konnte ihm niemand richtig antworten. Während sich mit den befragten Passanten so langsam alle Schauspieler auf der Bühne einfanden, sangen die "Oken-Harmonists" ihren Okensong a capella. Sieben Lehrer haben sich zusammen getan und uns auf ihre Weise das Leben Okens näher gebracht. Musik wurde viel geboten, auch eine Blechbläserguppe begleitete das Stück, sowie ein Streicherterzett. Außerdem gaben die Fünftklässler ihr Können zum Besten, Sie traten als Klasse auf ( auch Lorenz hatte schließlich mal klein angefangen).
Man kann sagen, dass so ziemlich jeder von der Schule an solch einem Auftritt beteiligt ist und besonders dieses Stück zeigt es ganz deutlich. Allen Beteiligten ist eine grandiose Leistung gelungen. Bernd Grether wird nächstes Jahr von einem jungen Kollegen abgelöst. Man darf man gespannt sein, was aus seiner Feder kommen wird.