Stadtgestaltung
Das Basler Architekturmuseum zeigt, was Städte von Brüssel lernen können
Vorbild Brüssel: Die belgische Hauptstadt fördert die Baukultur auf besondere Weise. Das Architekturmuseum in Basel widmet dem nun eine Ausstellung. Zu sehen sind 15 ausgewählte Projekte.
sda
Mi, 23. Okt 2024, 19:00 Uhr
Basel
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Das Modell im Museum ist klein, umso größer aber das Bau-, respektive Umbauprojekt, das es illustriert. In Brüssel wird in den ehemaligen Fabrikhallen von Citroën ein Museum für zeitgenössische Kunst und Architektur eingerichtet. Dabei wird darauf geachtet, dass die transparente Architektur der 1929 bis 1932 erbauten, 40.000 Quadratmeter großen Fabrikhallen sichtbar bleibt.
Das Projekt Kanal – Centre Pompidou ist ein Leuchtturmprojekt nach einem Prinzip, das es auch in anderen Städten gibt. Es ist Teil der städtebaulichen Umstrukturierung am Kanal, die der Brüsseler Bouwmeester Maître Architecte (BMA) oder Stadtbaumeister Kristiaan Borret vorangetrieben haben. Diese Position des BMA spielt die Hauptrolle in der Ausstellung. Sie wurde 2009 gegründet und hat als Zwischending von Verwaltungsstelle und unabhängigem Kompetenzzentrum einen entscheidenden Einfluss auf die Stadtgestaltung, wie Museumsdirektor Andreas Ruby sagte.
"Brüssel ist keine hübsche harmonische Stadt", sagte Stadtbaumeister Kristiaan Borret bei einer Presseführung durch die Ausstellung. Aber mit der "Soft Power", der weichen Macht, die der eigentlichen Projektierung eine offene Vorausplanung voransetzt, könne Einfluss auf die Bau- und Stadtgestaltung genommen werden.
Das Architekturmuseum beleuchtet 15 der vom BMA vorangetrieben Projekte – die meisten darunter Bauten in einem Transformationsprozess. Dabei ist das Leuchtturmprojekt des Museumsbaus in der ehemaligen Autofabrik eine Ausnahme. Andere Projekte, etwa die Umgestaltung des ehemaligen World Trade Centers, sind auf Nutzerdienlichkeit ausgelegt, indem sie beispielsweise in Stockwerken aufgeteilt Büro-, Wohn- und Hotelnutzungen verbinden.
Borret möchte mit seinem Kompetenzzentrum keine Stadtgestaltung vornehmen, die sich der diversifizierten Komplexität des urbanen Lebens widersetzt, wie er sagt. Vielmehr gehe es darum, die Disharmonie der Stadtlandschaft als etwas Spannendes und Positives wahrzunehmen. Museumsdirektor Ruby sieht darin ein Vorbild, nach dem sich auch Schweizer Städte ausrichten könnten.
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