Nutzfahrzeughersteller
Daimler Truck spart auch beim Personal
Mehr als eine Milliarde Euro will Daimler Truck bei seiner Lkw-Sparte in Europa einsparen. Das Programm trifft vor allem Deutschland. Was heißt das für die Beschäftigten?
dpa
Fr, 14. Mär 2025, 11:56 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Leinfelden-Echterdingen (dpa/lsw) - Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck hat weitere Details zu einem Sparprogramm bekanntgegeben, sich insgesamt aber noch bedeckt gehalten. Mit dem Programm "Cost Down Europe" sollten wiederkehrende Kosten bei der zuletzt schwächelnden Lkw-Sparte Mercedes-Benz Trucks in Europa um mehr als eine Milliarde Euro bis spätestens 2030 gesenkt werden, teilte der Dax-Konzern in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart mit.
Bei den Kostensenkungen in den vergangenen Jahren sei bereits viel erreicht worden, sagte Daimler-Truck-Chefin Karin Radström. Das Sparprogramm, der Konzern spricht von einem Effizienzprogramm, sei ein nächster Schritt. Alle Kostenarten seien davon betroffen, auch Personalkosten. Es werde auch einen Personalabbau geben, sagte Radström.
Betriebsbedingte Kündigungen, die in Deutschland durch eine Betriebsvereinbarung bis Ende 2029 ausgeschlossen sind, stünden nicht zur Debatte, sagte Finanzchefin Eva Scherer. Der Fokus des Programms liege aber auf Deutschland, sagte Scherer. Bei Daimler Truck in Deutschland arbeiten rund 35.500 Beschäftigte, wie ein Sprecher mitteilte. Darin enthalten seien die Beschäftigten des Bus-Segments, die nicht von dem Programm betroffen sind. Genauere Zahlen nannte er nicht.
Gespräche mit Betriebsrat zum Sparprogramm
Mit dem Betriebsrat seien Gespräche aufgenommen worden, um gemeinsam konkrete und nachhaltige Maßnahmen zu definieren, hieß es laut Mitteilung. Details zu den Gesprächen nannten die beiden Vorständinnen auf Nachfrage nicht.
"Die Positionen liegen noch weit auseinander", teilte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Michael Brecht auf Anfrage mit. Man wolle ein wettbewerbsfähiges Unternehmen und sei weiter zu konstruktiven Gesprächen bereit. "Wir haben deshalb den Vorstand aufgefordert, verhandlungsfähige Vorschläge zu machen, die in eine wachstumsorientierte Gesamtstrategie eingebettet sind", teilte Brecht mit. Die Gespräche würden fortgesetzt.
Die rund 25.000 Tarifbeschäftigten bei Daimler Truck in Deutschland erhalten im April eine Ergebnisbeteiligung in Höhe von 4.140 Euro für das vergangene Geschäftsjahr, wie das Unternehmen mitteilte. Sie fällt geringer aus als vor einem Jahr. Im Rekordjahr 2023 lag sie noch bei 7.000 Euro.
So lief das Geschäftsjahr 2024
Die schwierige Wirtschaftslage hatte die Verkäufe im vergangenen Jahr sinken lassen. Weltweit ging der Absatz um zwölf Prozent zurück. Nach einem Gewinnrückgang 2024 will der Dax-Konzern in diesem Jahr aber wieder mehr Geld im Tagesgeschäft verdienen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll um 5 bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen.
Im vergangenen Jahr war das operative Ergebnis um 15 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro gefallen. Der Umsatz ging wegen der schwierigen Wirtschaftslage in Europa und Asien um drei Prozent auf 54,1 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich belasteten zudem hohe Wertberichtigungen den Gewinn. Hoffnung macht jedoch der gute Auftragseingang im Schlussquartal: Während im Gesamtjahr die Bestellungen um zwei Prozent sanken, stiegen die Orders im vierten Quartal um 15 Prozent auf 124.046 Fahrzeuge.
© dpa-infocom, dpa:250314-930-403501/2