Dämlich sind nur die Eltern

KOMÖDIE: "Enkel für Anfänger" von Wolfgang Groos.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Barbara Sukowa  | Foto: WOLFGANG_ENNENBACH
Barbara Sukowa Foto: WOLFGANG_ENNENBACH
Die Idee klingt gut: eine Komödie, in der unsere rüstigen Rentner auf die Schippe genommen werden, die sich mangels eigener Enkel als Großeltern für den schwierigen Nachwuchs von heute zur Verfügung stellen. Und die Besetzung ist geradezu inspiriert: Maren Kroymann als brave Gattin eines wenig unternehmungslustigen Ehemannes (Günther Maria Halmer), Heiner Lauterbach als schwuler Arzt im Ruhestand und Barbara Sukowa(ein Interview mit ihr lesen Sie am Samstag im Magazin der BZ) als hippieske Frohnatur, die es im Leben nicht weiter als in einen Wohnwagen gebracht hat. Bei so viel Schauspielprominenz lässt man sich die absehbare Pointe, dass hier nicht die Enkel, sondern die Großeltern endlich erwachsen werden müssen, noch einigermaßen gefallen.

Weniger schön ist die lieblose Inszenierung des Films von Wolfgang Groos. Der Trend geht zum Klischee: Das an der Oberfläche so stimmige Konzept der Mehrgenerationenkomödie wird von lauter Einfällen unterminiert, die aus der Pädagogenmottenkiste (statt Smartphone-Bildschirm die gute alte Schreibmaschine als Therapie für aufmerksamkeitsgestörte Kinder) oder dem Repertoire von Mario Barth (übervorsichtige Öko-Eltern mit ihren "absurden" Essensregeln) stammen könnten. Die wesentlichen Konflikte sind bereits zur Hälfte der Laufzeit gelöst, denn natürlich kommen die neuen Großeltern bei den Ausleihenkeln großartig an; Schwierigkeiten machen, wie in fast allen deutschen Kinderfilmen, vor allem die dämlichen Eltern. Mit anderen Worten: Keine der dargestellten Beziehungen wirkt besonders realistisch. Ob Drehbuchautor Robert Löhr schon mal dabei war, wenn bis dato kinderlose 70-Jährige versuchen, Zehnjährige zu beschäftigen? Nicht, dass es so unwahrscheinlich wäre, wenn sich Jung und Alt verstehen – der Prozess der Annäherung läuft einfach so viel interessanter ab als die Ad-hoc-Harmonie, die hier behauptet wird. (Läuft flächendeckend, ab 6)
Schlagworte: Wolfgang Groos, Mario Barth, Robert Löhr
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2025 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Weitere Artikel