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Rotlichtmilieu

Clemens Meyers „Im Stein“: Sachsensumpf

Aus dem Überlebensgebiet der Begierden in Leipzig und anderswo: Clemens Meyers Roman "Im Stein" begibt sich unerschrocken ins Rotlichtmilieu.  

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-  | Foto: Gaby Gerster
- Foto: Gaby Gerster
Clemens Meyer erzählt in seinem auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis nominierten Roman "Im Stein" wie in seinen Vorgängertexten in schwindelerregender Deutlichkeit, was andere bestenfalls mutmaßen. Aber was sich schon in dem Roman "Als wir träumten", in den Stories "Die Nacht, die Lichter" und "Gewalten" zeigte, die Realität an sich genügt Meyer auch in seinem neuen Roman nicht. Er unterläuft das Reale, bewahrt es und zieht es zugleich tiefer in einen durchdringenden Surrealismus. Meyer steigert sich, rasant kunstvoll gelingt ihm eine große vielstimmige Partie. "Im Stein" führt er auf, Recht ist nichts anderes als ein moralisches Minimum. Nicht anders funktioniere auch das Überlebensgebiet der Prostitution.
Ein "Sachsensumpf" wirft erkennbare Schatten: der Absturz eines Immobilien-Tycoons, ein Rotlicht-Krieg der Neueinrichter und nicht zuletzt das Bordell "Jasmin" mit minderjährigen Huren. Der Betreiber erhielt lediglich vier Jahre Haft, gegen die Freier wurde nicht ermittelt. 1993 und 1994 war Wildwest in Leipzig, mit bundesweiter Presse. Nicht nur im Rotlicht, auch in der Immobilienbranche wurde scharf geschossen. ...

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