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Ein Vorleseabend in einer Lahrer Grundschule. Gutbürgerliche Kreise der Lahrer Halbhöhe mischen sich mit Kindern aus der Sozialwohnungssiedlung. Die einen können Alemannisch nicht mehr, die anderen haben es noch nie gelernt, denke ich und schnaufe, mich wie eine alte weiße Sprachdinosaurierin fühlend, tief durch. Warum habe ich das zugesagt? Die Schule respektive eine Lehrerin hatte mich halt so nett angefragt und die Idee, alemannische Kinderbücher vorzulesen, fand sie gut. Die Reaktionen am Abend sind gemischt. Manche Kinder verfolgen die Geschichte von einer ängstlichen Schnecke gebannt. Wieder andere starren mich irritiert an. Ein Vater spielt an seinem Handy herum, eine Mutter fragt sehr interessiert nach dem Unterschied zwischen Alemannisch und Schwäbisch. Ich entspanne mich allmählich und dann passiert es: Ich frage ein schwarzhaariges Kind, wo es herkommt, um etwas über seine mutmaßlich südländischen Wurzeln und seine Muttersprache zu erfahren. "Aus Deutschland", sagt der Bub. Es rattert in meinem Hirn. Ja, klar, sage ich, "ich auch – auch wenn meine Muttersprache für manche von euch sicher wie Chinesisch klingt!"
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