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Auf den Artikel "Ich saufe, also bin ich" von Dominic Fritz am 10. Februar kamen viele - durchweg positive - Rückmeldungen. Stellvertretend drucken wir hier den Leserbrief einer Abiturientin ab.
Kein erhobener Zeigefinger
Genial: Dominic Fritz zeigt gekonnt und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, wie Jugendliche Opfer des "Effizienzgedankens" der Gesellschaft werden, wie aber die Flucht vor dieser klassischen Denke der Leistungsgesellschaft im Delirium endet. Dass die Industrie mit immer jüngeren Alkoholkonsumenten ihre Profite erhöht und ihre Werbung darauf ausrichtet, ist bekannt und braucht in diesem Beitrag nicht diskutiert zu werden. Aber ein Artikel auf "Jugend macht Zeitung" hat einen anderen Effekt als der übliche "erhobene Zeigefinger". Dominic benutzt geschickt die Sprache der Jugendlichen, ohne dass dabei der Artikel an Niveau verliert und zeigt den Konflikt zwischen Jugendlichen und Gesellschaft inklusive Ratschlägen an die Erwachsenen. Vermutlich sind solche Beiträge von einem Jugendlichen an Jugendliche effektiver als pseudo-verständnisvolle Kampagnen auf die ein "guter" jugendlicher Alkoholiker mit Sicherheit nicht reinfällt.
Jutta Unmüßig, March
