Energiewende

Bodensee als Energiequelle? Seethermie soll Fahrt aufnehmen

Mehrere Kommunen am Bodensee wollen Seewasser für die Wärmeversorgung nutzen. Das Wasser soll aus tieferen Seeschichten gewonnen werden. Doch zuerst sind größere Investitionen nötig.  

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Bei der Seethermie wird Wasser aus ein... Verfügung gestellt. (Archivbild)  | Foto: Felix Kästle/dpa
Bei der Seethermie wird Wasser aus einer Tiefe von 20 bis 40 Metern aus dem Bodensee entnommen und für Heizsysteme zur Verfügung gestellt. (Archivbild) Foto: Felix Kästle/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Meersburg (dpa) - Der Bodensee könnte künftig Energie für zig Haushalte liefern. Die Landesregierung will den Ausbau der sogenannten Seethermie vorantreiben, wie das Umweltministerium in Baden-Württemberg auf Anfrage mitteilte. "Aktuell wird geprüft, wie zusätzliches Kapital aktiviert werden kann, um die hohen Anfangsinvestitionen zu erleichtern", erklärte eine Ministeriumssprecherin. Baden-Württemberg hat seit Anfang des Jahres den Vorsitz in der Internationalen Bodenseekonferenz übernommen. 

Bei der sogenannten Seethermie wird Wasser aus einer Tiefe von 20 bis 40 Metern aus dem Bodensee entnommen und für Heizsysteme zur Verfügung gestellt. Dort betragen die Wassertemperaturen zwischen vier und zehn Grad Celsius. Um das Wasser aus den Tiefen zu gewinnen, sind größere Anlagen notwendig. 

In einem sogenannten Wärmetauscher wird dem aus dem Bodensee gewonnen Wasser die Wärme entzogen, es fließt dann leicht abgekühlt wieder in den See zurück. In einem zweiten Schritt wird das Wasser mit einer Wärmepumpe auf die zum Heizen nötige Temperatur erwärmt. Der Strom dafür soll etwa aus Solaranlagen kommen. 

"Enormes Potenzial"

"Die Seethermie bietet ein enormes und bisher weitgehend ungenutztes Potenzial, um am Bodenseeufer CO2-neutral zu heizen. Wir brauchen genau solche kreativen, regionalen Ansätze, um die Wärmewende zu beschleunigen", so Umweltministerin Thekla Walker (Grüne).

Am baden-württembergischen Ufer sind laut Umweltministerium zwei Projekte in fortgeschrittenem Planungszustand bekannt. Eines in Meersburg und eines in Konstanz. Weitere Kommunen seien in der Planung - darunter Friedrichshafen, Radolfzell und Überlingen. 

Gärtnereibetriebe auf der Insel Reichenau würden auch überlegen, ihre Gewächshäuser mit Seewärme zu heizen. Auch die Nachbarn in Österreich und der Schweiz würden an Projekten arbeiten. Die Schweizer gelten als Vorreiter. 

Das Projekt in Meersburg sei das erste am deutschen Bodenseeufer und eines der ersten in Deutschland, hieß es von der Stadt. "Im Endausbau können zwischen 230 und 320 Wohngebäude und Betriebe versorgt werden." 2026 soll es losgehen.

© dpa‍-infocom, dpa:250112‍-930‍-341574/1

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