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"Blut ist überlebenswichtig"

  • Silja Meier, Klasse 4, Grundschule Reichenbach, Außenstelle Kuhbach (Lahr)

  • Do, 28. Juni 2018
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit Arzthelferin Notburga Schmidt und Stefan Kappus, dem 20 000. Blutspender von Lahr-Kuhbach.

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Der 20000. Spender Stefan Kappus Foto: privat

Der 9. April war für den DRK-Ortsverein Reichenbach-Kuhbach ein besonderer Tag, weil in der Geroldseckerhalle der 112. Blutspendetermin stattfand und der 20 000. Spender erwartet wurde. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer um den Vorsitzenden Theo Benz hatten sich darauf bestens vorbereitet. Knapp 30 Personen waren im Einsatz, ob in Küche, Bistro, bei der Anmeldung, am Spenderbett, beim Transport oder im Ruheraum.

Ich bin Zisch-Reporterin Silja Meier und mein Papa Martin Meier ist Bereitschaftsleiter beim Ortsverein. Ich bin im Jugendrotkreuz und meine Oma Klara Meier hat über 30 Jahre die "Hausfrauenriege" organisiert und selbst auch bei den Blutspendeterminen mitgeholfen. Dieses Amt hat nun meine Mama Tanja übernommen. Als ich gerade einmal vier Wochen alt war, nahm mich meine Mama das erste Mal zur Blutspende mit. Seither war ich bei jedem Termin mit dabei.

Zu Beginn des Blutspendetermins konnte ich die Arzthelferin Notburga Schmidt vom DRK-Blutspendedienst und den Bereitschaftsleiter Martin Meier vom DRK-Ortsverein Reichenbach-Kuhbach befragen:

Zisch: Warum ist Blutspenden so wichtig?
Meier: Blut wird nicht umsonst Lebenssaft genannt, denn Blut ist überlebenswichtig. Nach schweren Unfällen, aber auch bei verschiedenen Krankheiten wird Blut benötigt, damit die Unfallopfer oder die Kranken überleben können. Möglich wird das nur durch Blutspenden.
Zisch: Wem helfen Blutspenden?
Schmidt: Vor allem werden Blutspenden in der Krebstherapie verwendet, es kommt aber auch Menschen zugute, die unter der Bluterkrankheit leiden oder die chronisch blutarm sind. Viele Unfallopfer können nur dann überleben, wenn sie rechtzeitig eine Bluttransfusion bekommen.
Zisch: Was passiert beim Blutspenden?
Meier: Jeder hat wahrscheinlich schon mal einen Aufruf zur Blutspende gelesen, aber nicht jeder traut sich auch, spenden zu gehen. Dabei ist Blut spenden einfach, es ist nicht gefährlich und die Schmerzen sind minimal.
Schmidt: Alle potenziellen Spender müssen zunächst ihre persönlichen Daten angeben und sich mit dem Personalausweis ausweisen. Dann wird ein medizinischer Fragebogen ausgefüllt, der Blutdruck, die Körpertemperatur und der Puls werden gemessen. Durch einen Einstich im Finger – bei Erstspendern am Ohrläppchen – wird anschließend der sogenannte Hämoglobinwert bestimmt, und die Blutgruppe wird mittels eines Schnelltests ermittelt. Die eigentliche Blutspende dauert dann in der Regel nur zehn Minuten, in denen zirka 500 Milliliter Blut entnommen werden. Nach der Blutspende können sich die Spender zehn Minuten ausruhen, sie bekommen einen Imbiss – in Reichenbach gibt es auch eine große Kuchentheke der Hausfrauenriege – und viel zu trinken, damit der Kreislauf nicht schlappmacht.

Am späten Nachmittag war es dann endlich so weit und die Helfer an der Anmeldung gaben Bescheid, dass der 20 000. Spender nun da sei. Der Vorsitzende Theo Benz und Bereitschaftsleiter Martin Meier nahmen dann, als die Spender im Bistro saßen und sich stärkten, die Ehrung vor und überreichten als Dankeschön dem 19 999., 20 000. und 20 001. Spender jeweils einen Gutschein und eine Flasche Wein. Anschließend hatte ich dann noch Gelegenheit dem 20 000. Spender, Stefan Kappus, einige Fragen zu stellen. Zufällig ist er mein Nachbar.

Zisch: Warum gehen Sie zur Blutspende?
Kappus: Ich finde es sinnvoll, Blut für kranke Menschen zu spenden und dadurch einen meinen persönlichen Beitrag zu leisten.
Zisch: Wie oft waren Sie schon Blutspenden?
Kappus: Ich war heute zum zwölften Mal bei der Blutspende.
Zisch: Warum kommen Sie nach Reichenbach zum Spenden?
Kappus: Weil ich hier wohne und die meisten Leute gut kenne. Auch weil das Essen und die Atmosphäre hier sehr gut sind.
Zisch: Würden Sie Blutspenden weiter empfehlen?
Kappus: Ja, auf jeden Fall. Aber nur, wenn man es gut verträgt.
Zisch: Wissen, Sie, was mit Ihrer Blutkonserve passiert?
Kappus: Nein, das weiß ich nicht genau. Aber was ich weiß, ist, dass es kranken Menschen hilft, und das ist für mich das Wichtigste.

An diesem Blutspendetermin konnten 219 Blutkonserven an den Blutspendedienst übergeben werden. Es kamen 23 Personen zum ersten Mal zur Blutspende. Wenn ich 18 Jahre alt bin, werde ich auch regelmäßig zur Blutspende gehen, denn damit kann man wirklich kranken Menschen helfen und etwas Gutes tun.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 28. Juni 2018: PDF-Version herunterladen

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