Account/Login

Blick in die Bahnwerkstatt

Bahnräder brauchen nur einen Schubs, dann rollen sie fast von allein.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Das hier ist ein kleines Paradies. Für Jungs und Mädchen, für kleine und große. Nur ein paar Schritte vom Druckhaus der Badischen Zeitung in Freiburg entfernt befindet sich die Werkstatt von DB Regio. Werkstattleiter Helmut Häßler-Welte erklärt ein paar Waldkircher Kindern freundlich und geduldig, dass alle 16 000 Kilometer Lokomotiven und Wagen so gründlich geprüft werden müssen wie ein Auto beim TÜV. Dafür ist diese Werkstatt, eine große Halle, da. Wir sehen ein paar Gleise, Podeste und Gruben, darauf einzelne Loks und Wagen.

Eine Hand voll Männer und eine Frau arbei- ten hier. Alles ist viel sauberer, als man es sich vorstellt: Schließlich werden hier keine Dampfloks mehr repariert. Eigentlich gibt es alles hier, was es auch in einer Autowerkstatt gibt: nur eben etwas schwerer und größer. Meistens sind die Loks der Deutschen Bahn elektrisch angetrieben. "Was glaubt ihr, wie viel so einer wiegt", fragt der Leiter und deutet auf ein paar ausgebaute E-Lok-Motoren. Jeder dieser Motoren ist über 2000 Kilo schwer - wiegt also so viel wie ein großes Auto. Etwas weiter warten ausgebaute Räder darauf, untersucht zu werden. Mit einem Schubs können wir sie in Bewegung setzen. Auf der Eisenbahn, so erfahren wir, braucht man nur wenig Kraft zum Fahren, weil Stahlräder auf Stahlschienen fast von allein rollen.

Mit unserem Führer krabbeln wir sogar auf das Dach einer E-Lok und bestaunen die großen Stromabnehmer: Mit diesen Bügeln holt sich die Lok ihre Energie aus der Oberleitung, in der 15 000 Volt Strom fließt - also viel mehr, als zu Hause aus der Steckdose kommt. Jeder, der hier arbeitet, muss gründlich und sorgfältig sein. Wenn die Arbeiter schludern und eine schlecht reparierte Lok wieder auf die Strecke schicken, können schlimme Unfälle passieren. Die Eisenbahnräder werden sogar mit Ultraschallgeräten untersucht. So kann man am besten herausfinden, ob sie noch in Ordnung sind. Einige Male können sie mit einer Maschine nachgeschnitten werden - das geht aber nur in einer anderen Werkstatt. Auch die Eisenbahnwagen werden gründlich untersucht. Um Sicherheit geht es auch auf der Lok. Dabei hilft die Technik: Wenn der Lokführer einschläft oder ein Signal überfährt, bleibt der Zug automatisch stehen. Viele Züge haben heute einen Steuerwagen. So kann ein Zug rückwärts fahren und der Lokführer sitzt dann am "falschen Ende".

Wir haben noch viel mehr gesehen. Wie Lok und Wagen zusammengehängt werden, dass es ferngesteuerte Loks gibt, auch ein paar ganz alte Loks und Wagen stehen auf dem Werkstattgelände und werden hier aufgehoben. Ganz wichtig ist: Alle, die in der Eisenbahnwerkstatt arbeiten, müssen sehr aufpassen. Wenn eine Lokomotive vorsichtig losfährt, ertönt eine laute Hupe und Blinklichter gehen an . Noch wichtiger ist, dass die Stromleitung abgeschaltet ist, wenn an einer Lok gearbeitet wird. Übrigens: In Freiburg sind 38 Lokomotiven zu Hause, noch einmal 21 sollen voraussichtlich im Dezember kommen. Eisenbahnwagen sind in der Bahnwerkstatt 195 untergebracht, davon rund 40 Steuerwagen und 40 Doppelstockwagen.

Frank Berno Timm

Ressort: Zisch

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel