Pflichtspiel-Debüt für Wück

"Bisschen bitter": DFB-Remis zum Start in Nations League

Zum Auftakt der Nations League holt das Wück-Team einen Punkt bei effektiven Niederländerinnen. Ein Bundesliga-Star nutzt die deutschen Schwächen in der Abwehr gnadenlos.  

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Lineth Beerensteyn (r), hier gegen DFB-Vizekapitänin Janina Minge, stellte ihre Treffsicherheit unter Beweis. Foto: Toin Damen/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Breda (dpa) - Wolfsburgs Star-Stürmerin Lineth Beerensteyn hat den deutschen Fußballerinnen einen optimalen Start in die Nations League vermasselt. Beim 2:2 (1:1) in den Niederlanden nutzte die 28 Jahre alte Angreiferin die Schwächen in der DFB-Abwehr zweimal gnadenlos (13. und 66. Minute). Bayerns Lea Schüller (45.+1) und Sjoeke Nüsken (50.) sorgten im ersten Pflichtspiel unter Bundestrainer Christian Wück für die Gäste-Tore vor rund 11.000 Zuschauern.

"Das zweite Tor war absolut verdient, aber dann haben wir ein bisschen den Faden verloren leider", wertete Offensivspielerin Laura Freigang in der ARD das Remis nach zwischenzeitlicher Führung. "Ein bisschen bitter, aber wir nehmen das mit."

Gwinn: "Müssen lernen, unser Momentum zu nutzen"

Auch Wück haderte damit, dass seine Elf nach dem 2:1 nicht das 3:1 nachgelegt habe, merkte zur schwachen Anfangsphase aber auch kritisch an: "Vor allem die ersten 15, 20 Minuten haben wir nicht gut gespielt." Giulia Gwinn sah ein Spiel mit "Höhen und Tiefen", die Kapitänin ergänzte: "Wir müssen einfach lernen, unser Momentum zu nutzen."

Die besseren Sachen machte zunächst das Team von Oranje-Trainer Andries Jonker, allen voran Beerensteyn. Die Wolfsburgerin sprintete der DFB-Debütantin Rebecca Knaak nach einem Steilpass durch die bemerkenswert offene Abwehr mühelos davon und schob den Ball anschließend durch die Beine von Torhüterin Ann-Katrin Berger zum 1:0.

Wück über Berger: "Wie ein Leuchtturm in der Abwehr"

Dass Olympia-Heldin Berger den Vorzug vor ihren jüngeren Rivalinnen Stina Johannes und Sophia Winkler erhielt, begründete Wück mit dem "Faktor Erfahrung". Die 34-Jährige solle den jungen Spielerinnen Sicherheit geben - "wie ein Leuchtturm in der Abwehr", forderte der Coach. Im weiter offenen Rennen um einen EM-Stammplatz sammelte Berger kaum Punkte, in Hälfte zwei unterlief ihr im Aufbauspiel ein grober, aber folgenloser Fehlpass.

Neuling Knaak, erstmals nach über neun Jahren wieder im DFB-Kader, wirkte in der Anfangsphase etwas wackelig - was allerdings für die gesamte deutsche Abwehr um Kapitänin Gwinn und Stellvertreterin Janina Minge galt. 

Offensiv vermisste nicht nur der an der Seitenlinie grantelnde Wück Raffinesse und Spielkunst. Auch die Spielerinnen selbst merkten Mitte der ersten Halbzeit, wie ideenlos sie über den Platz trabten. Während einer Unterbrechung bildeten sie einen Kreis, in dem vor allem Schüller und Gwinn Ansagen machten.

Laura Freigang vergab danach recht kläglich zwei gute Gelegenheiten, ehe Schüller nach einer gefühlvollen Flanke von Klara Bühl quasi mit dem Pausenpfiff per Kopf das 1:1 gelang. Rund 350 deutsche Fans schwenkten ihre Fähnlein.

Brand elegant auf Nüsken

Nach dem Seitenwechsel hallte der nächste Jubelschrei aus dem Gästeblock durchs Stadion. Gwinn setzte Jule Brand ein, die im Strafraum gefühlvoll auf Nüsken passte. Flach vollendete die Chelsea-Spielerin die elegante Kombination zur Führung. Und kurz darauf hätte Schüller nach Bühls Flanke fast erhöht, scheiterte per Kopf aber an Torhüterin Daphne van Domselaar.

In einer Phase, in der die Deutschen merklich besser in der Partie schienen, setzte Beerensteyn den nächsten Stich. Sie profitierte dabei von gleich zwei Stellungsfehlern der Gäste: Auf der linken Abwehrseite waren sich Sarai Linder und Bühl uneinig, wer auf Flankengeberin Chasity Grant aufzupassen hatte; im Zentrum ließ Gwinn in ihrem Rücken Beerensteyn ungestört zum Kopfball kommen. Berger flog vergebens.

Gegen Ende waren es eher die Niederländerinnen, die auf den Sieg drängten, obschon Wück in Linda Dallmann, Vivien Endemann, Selina Cerci und Felicitas Rauch auf vier frische Kräfte setzte.

© dpa‍-infocom, dpa:250221‍-930‍-382659/2

Schlagworte: Christian Wück, Giulia Gwinn, Lea Schüller
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