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"Bis zu 600 Anrufe am Tag"

ZISCH-INTERVIEW mit Polizeioberkommissarin Sabrina Kuhn über ihre Arbeit in der Notrufzentrale.  

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Laura Ernst besuchte Polizistin Sabrina Kuhn bei der Arbeit.   | Foto: Privat
Laura Ernst besuchte Polizistin Sabrina Kuhn bei der Arbeit. Foto: Privat

Zisch-Reporterin Laura Ernst aus der Klasse 4a der Silberbergschule in Bahlingen hat Polizeioberkommissarin Sabrina Kuhn vom Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Freiburg interviewt.

Zisch: Wie lange sind Sie schon bei der Polizei?
Kuhn: Seit 2001. Da wurde ich eingestellt.
Zisch: Wo haben Sie schon überall gearbeitet?
Kuhn: Bei der Bereitschaftspolizei in Lahr, beim Polizeirevier Freiburg-Nord und nach meinem Studium beim Polizeirevier Weil am Rhein.
Zisch: An welchen Einsatz können Sie sich noch am meisten erinnern?
Kuhn: An meinen ersten Einsatz in meinem Praktikum, der mit einem Todesfall geendet hat.
Zisch: Seit wann arbeiten Sie bei der Notrufzentrale?
Kuhn: Seit Februar 2015.
Zisch: Was genau ist dort Ihre Aufgabe?
Kuhn: Notrufgespräche entgegennehmen, die wichtigsten Informationen herausfiltern und gegebenenfalls polizeiliche Maßnahmen einleiten.
"Ich wollte schon

immer zur Polizei."

Zisch: Was passiert, wenn ich die 110 wähle?
Kuhn: Mit deinem Anruf geht an meinem Computer ein Fenster auf. Dort steht dann gleich deine Nummer, damit ich sehe, wer anruft. Es öffnet sich ebenfalls eine Karte mit dem Standort des Funkmastes, von dem dein Anruf kommt. Somit weiß ich gleich, aus welchem Bereich du anrufst.
Zisch: Kann es auch vorkommen, dass die 110 besetzt ist?
Kuhn: Nein. Ich arbeite hier mit mehreren Kollegen zusammen. Entweder wird sofort abgenommen oder es kommt nach kurzer Zeit eine Bandansage, dass das Gespräch gehalten werden soll, weil alle Mitarbeiter im Gespräch sind.
Zisch: Wie sind Ihre Arbeitszeiten in der Notrufzentrale?
Kuhn: Ich fange an mit der Spätschicht. Am nächsten Tag habe ich Frühdienst und am gleichen Abend wieder Nachtdienst und dann habe ich zwei freie Tage. Die Einsatzzentrale ist rund um die Uhr das ganze Jahr besetzt.
Zisch: Wie viele Notrufe gehen hier ungefähr täglich ein?
Kuhn: Das kommt immer auf den Tag an. Aber im Durchschnitt sind es zwischen 500 und 600 Anrufe.
Zisch: Für welche Orte sind Sie zuständig?
Kuhn: Wir sind zuständig für das Gebiet ab Herbolzheim, an der Rheinschiene entlang nach Süden und dann bis nach Waldshut-Tiengen.
Zisch: Ist es egal, von welchem Ort aus ich die 110 wähle?
Kuhn: Ja, der Anruf kommt immer bei einer Notrufzentrale der Polizei an. Es kann nur sein, dass, je nach Standort, der Anruf bei einem angrenzendem Präsidium eingeht.
Zisch: Was war Ihr schlimmster Anruf und was Ihr witzigster?
Kuhn: Der schlimmste Anruf war tatsächlich, als eine Person, die den Notruf abgesetzt hat, in Zusammenhang mit dem Notfall gestorben ist. Spontan fällt mit gerade kein lustiger Anruf ein, aber es kommt immer mal vor, dass für den Anrufer ein Notfall vorliegt, aber aus polizeilicher Sicht keiner gegeben ist, wie zum Beispiel, dass die Sonntagszeitung nicht kam.
Zisch: Wollten Sie immer schon zur Polizei?
Kuhn: Ja, das wollte ich schon immer.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 25. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

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