Account/Login

US-Geschichte

Biden entschuldigt sich für Gräuel gegen indigene Kinder

Es gibt ein düsteres Kapitel der amerikanischen Geschichte, das viele nicht kennen. US-Präsident Joe Biden spricht dies nun offensiv an - und bittet um Vergebung.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Die US-Regierung habe indigenen Kinder...ngetan, sagte US-Präsident Biden.  | Foto: Manuel Balce Ceneta/AP
Die US-Regierung habe indigenen Kindern schreckliches Unrecht angetan, sagte US-Präsident Biden. Foto: Manuel Balce Ceneta/AP

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Washington (dpa) - US-Präsident Joe Biden hat sich im Namen der amerikanischen Regierung für das Unrecht entschuldigt, das indigene Kinder einst in staatlichen Internaten erlitten. Die US-Regierung habe über 150 Jahre lang Generationen indigener Kinder aus ihren Familien gestohlen, sagte Biden bei einem Besuch in einer indigenen Gemeinde nahe der Stadt Phoenix im Bundesstaat Arizona. 

In Internaten seien sie geschlagen und missbraucht worden, man habe ihnen ihre Haare abgeschnitten, sie umbenannt und ihnen verboten, ihre eigene Sprache zu sprechen, sagte Biden. Manche seien zur Adoption freigegeben worden, andere seien gestorben. Und jene, die heimgekehrt seien, hätten Trauma und Scham mitgebracht. 

"Als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika bitte ich in aller Form um Entschuldigung für das, was wir getan haben", sagte Biden. Es handle sich um eines der düstersten Kapitel in der US-Geschichte, und noch dazu um eines, von dem viele Amerikaner nichts wüssten. Nach 150 Jahren habe die US-Regierung das Internats-Programm in den 1970er Jahren eingestellt, sich aber nie für das Geschehene entschuldigt. Dies sei längst überfällig. 

Biden: Beschämend für die USA

"Für diejenigen, die diese Zeit erlebt haben, war es zu schmerzhaft, darüber zu sprechen. Für unsere Nation war es zu beschämend, es zuzugeben", sagte Biden. "Aber nur weil die Geschichte schweigt, heißt das nicht, dass sie nicht stattgefunden hat."

In Internaten, die die US-Regierung betrieb, wurden indigene Kinder untergebracht, die ihren Familien entrissen worden waren. Sie sollten umerzogen werden und ihre eigene Kultur vergessen. Viele Kinder kehrten nie wieder nach Hause zurück. Internate für Indigene seien für den Tod Hunderter Kinder verantwortlich, stellte das Innenministerium in einem 2022 veröffentlichten Bericht fest. 

"Ausufernder körperlicher, sexueller und emotionaler Missbrauch, Krankheiten, Unterernährung, Überbelegung und mangelnde medizinische Versorgung" in den Internaten seien gut dokumentiert, hieß es darin. 

Auftritt Bidens in Arizona kurz vor der Präsidentenwahl

Bidens Botschaft an Ureinwohner und der symbolträchtige Besuch in Arizona kommen weniger als zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl, bei der seine Stellvertreterin Kamala Harris gegen den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump antritt. Arizona gehört zu den sogenannten Swing States, also den politisch am meisten umkämpften Bundesstaaten, die wahlentscheidend sein werden.

© dpa‍-infocom, dpa:241025‍-930‍-270708/1

Ressort: Politik Ausland

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel