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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2017 II

Betti Z. in schrecklich großer Gefahr

Von Viktoria Plitkova, Klasse 4b, Sommerbergschule, Lenzkirch  

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B. Zetti und Betti Z. waren im Wald unterwegs zu ihrem Geheimversteck. Plötzlich schrie Betti Z. auf und blieb ruckartig stehen. B. Zetti drehte sich zu ihr um und erschrak sehr, als er sah, was Betti Z. an der Schulter gepackt hatte.

Es war eine Gestalt völlig in Schwarz gehüllt und mit einem schwarzen Hut tief ins Gesicht gezogen. Alles, was man sah, waren seine Lippen, die sich zu einem siegessicheren Grinsen formten. Betti Z. versuchte zu schreien, aber dieser Unbekannte drückte ihr schnell seine Hand auf die Lippen. "Seid still!", zischte dieser Unbekannte mit der männlichen Stimme hinter ihr. B. Zetti war vor ihnen und musste es still beobachten, denn B. Zetti war nicht gerade der mutigste. Sein ganzer Körper zitterte vor Angst, genau wie der von Betti Z. Er blieb wie angewurzelt stehen, während die Gestalt Betti Z. über seine Schulter warf wie einen schweren Kartoffelsack. Sie hämmerte ihm auf den Rücken, aber der Mann lachte nur: "Schwächling!" "Lassen Sie mich los!", schrie Betti Z. in seinen Rücken. Doch er ignorierte völlig ihre hilflosen Schreie und rannte davon.

Da packte B. Zetti die Wut, er fing an, dem verkleideten Mann hinterherzurennen. Aber der Unbekannte war viel schneller, und wenige Augenblicke später verschwand er aus B. Zettis Blickfeld. "Verdammt!", schrie B. Zetti und zog seine blaue Kappe runter, um sich frustriert über seine Haare zu fahren. Was sollte er jetzt machen? Er war ganz alleine, es war niemand da, der ihm helfen konnte. Nachhause gehen und so tun, als wär nichts passiert? Oder den Eltern von Betti Z. Bescheid geben? Die Antwort war klar, aber es war weit bis zu dem Zuhause von Betti Z..

Er zog seine blaue Kappe wieder auf und fing an zu rennen. Wenn er nicht stehen blieb, dauert es nicht lange, bis er bei Betti Z. angekommen war. Nach gefühlten fünf Minuten Rennen durch den fast schon zu ruhigen Wald bekam B. Zetti einen Krampf. Es zog sich alles unangenehm in seinem Bauch zusammen. Er stemmte seine Hände in die Hüfte und schnappte ein paar Mal Luft. "Das war wohl nichts!", zischte er leise vor sich hin. Schließlich entschied er sich doch zu laufen, denn hatte er Angst um Betti Z.. Mit den Händen in den Hosentaschen lief er durch den grünen Wald, und die Vögel zwitscherten. Wenn das mit Betti Z. nicht passiert wäre, würde er es sogar als eine wunderschöne Atmosphäre empfinden.

Nach ungefähr zehn Minuten, die B. Zetti wie hunderte von Stunden vorkamen, kam er bei dem großen Familienhaus von Betti Z. an. Hektisch klopfte er an die Tür. Die Tür öffnete sich, die blondhaarige, dünne und blauäugige Frau sah B. Zetti verwirrt an. "Ich dachte, ihr seid in eurem Geheimversteck", meinte die Frau, die sich als Betti Z.s Mutter herausstellte. B. Zetti fing an zu stottern: "Ä-ähm a-also B-betti Z. i-ist e-entführt worden!" Panik stieg in ihm auf, als er sah, wie sich das Gesicht von Betti Z.s Mutter zu einer ungläubigen Miene veränderte. "B. Zetti, das ist ein schlechter Scherz oder?" Die Mutter lächelte unsicher in der Hoffnung, dass das nur ein Scherz sei, dass ihre Tochter entführt wurde. Enttäuscht schüttelte B. Zetti den Kopf. Wenn es nach ihm ginge, würde er sich auch wünschen, dass es nie passiert wäre. "Mein Kind ist entführt worden!", sagte nun die Mutter von Betti Z. hysterisch. "Wo hast du sie das letzte Mal gesehen?", fragte sie B. Zetti nun ruhiger, obwohl sie sehr mit sich kämpfte, um nicht durchzudrehen. "Ich hab sie das letzte Mal im Wald gesehen, wo wir auf dem Weg ins Geheimversteck waren", meinte er. Die Mutter von Betti Z. war nun den Tränen nahe. Ihre Tochter entführt, vielleicht sogar ganz alleine, sie dachte sich nur die schlimmsten Geschichten aus, was ihrer Tochter zugestoßen sein könnte. Die Mutter von Betti Z. fragte: "Wie sah dieser jemand aus, der sie entführt hatte?" B. Zetti überlegte kurz: "Er war ganz in Schwarz, eher groß und schlank, und er hatte einen schwarzen Hut an!"

Als Antwort nickte sie und ging die hölzerne Treppe hinauf in das Elternschlafzimmer und rief: "Ich komme gleich!" B. Zetti lehnte sich an die Tür mit den Händen tief in den Hosentaschen. Es ertönte ein lautes Poltern, das B. Zetti verriet, dass die Mutter von Betti. Z gleich die Treppen runterstürmt. Sie rannte die Treppe runter und hielt ihr weißes Handy in den Händen und tippte eine Nummer ein. Während es klingelte, stellte sie es auf laut. "Ja hallo, die Polizei, was können wir für sie tun?" B. Zetti schluckte schwer, als er hörte, dass die Mutter von Betti Z. anscheinend die Polizei gewählt hatte. "Hallo, hier ist Anne Z., ich wollte was melden." Ihre Hände zitterten mit dem Handy, deshalb konnte man auch die Panik in ihrer Stimme hören. "Ja, was wollen sie denn gerne melden?" Für den Polizeibeamten war es normal, aufgebrachte Menschen zu hören, er konnte es verstehen, wenn es schließlich um was Wichtiges geht. "Ich wollte eine Kindesentführung melden!" Die Panik stieg immer mehr in der aufgebrachten Mutter von Betti Z. auf. Der Beamte schluckte, als er es hörte. Eine Kindesentführung muss immer sofort gemeldet werden, deshalb fragte er: "Bleiben Sie erst mal ruhig, wie lange ist die Kindesentführung her, und wo haben Sie sie das letzte Mal gesehen?" Anne Z. antwortete sofort: "Also ungefähr vor einer halben Stunde und ihm Wald bei ihrem Geheimversteck." "Gibt's Zeugen?", fragte der Beamte. "Ja, ihren Freund B. Zetti!", meinte Anne darauf. "Wir kommen sofort, ihre Adresse bitte!", sagte der Beamte. Anne nannte ihm die Adresse, dann legte er auf.

Während B. Zetti und Anne auf dem Beamten warteten, herrschte unangenehme Stille zwischen den beiden. Beide waren in ihren eigenen Gedanken und Sorgen vertieft. Als es endlich an der Tür klingelte, lösten die beiden die Stille. Anne lies B. Zetti zurück und rannte zur Tür. Anne öffnete vorsichtig die Tür, und der Beamte kam zum Vorschein. Seine Ausstrahlung spiegelte Respekt wieder. "Gut, wo ist der Zeuge?", fragte er. Die Mutter von Betti Z. führte ihn zur Küche. B. Zetti beschrieb, was und wann es ungefähr passiert war.

Nachdem der Beamte Fragen gestellt hatte, fuhren sie zu dem sogenannten Tatort. Tatsächlich fand der Beamte eine Spur, eine Hausnummer auf einem grünen Papierchen geschrieben. Der Beamte kniff die Augen zusammen und sagte: "Das ist eine Spur, ich denke, wir fahren da gleich mal hin!" Anne und B. Zetti nickten nur stumm, sie waren mal wieder nicht ganz bei der Sache. Alle drei stiegen ins Auto und schnallten sich an, und schon ging die Fahrt zu der Adresse los.

Nach ungefähr zwanzig Minuten kamen sie dort an. Der Beamte befahl Anne und B. Zetti, dass sie erstmal im Auto bleiben sollen. Annes Fuß wippte nervös umher, und B. Zetti kaute angespannt an seinen schmalen Lippen rum. Man hörte einen Knall, was die beiden im Polizeiwagen aufschrecken lies. Wie automatisch stiegen Anne die Tränen in die Augen, auch B. Zetti kniff seine Augen zusammen vor der Angst, was zu sehen, was er nicht sehen wollte.

Der Polizist kam heraus, und auf seinem Armen lag zusammengekauert Betti Z.. Anne und B. Zetti stiegen sofort aus dem Auto, und der Polizist übergab Betti Z. ihrer Mutter Anne. Anne liefen die Tränen über die Wangen, als sie sah, dass ihre Tochter die stürmische Umarmung erwiderte. Betti Z. war heil, und das war alles, was zählte. Auch B. Zetti ging auf sie zu, um sie zu umarmen. Sie waren so auf Betti Z. konzentriert, dass sie nicht merkten, wie der Polizeibeamte ihm zuwinkte und mit dem unbekannten Mann auf der Rückbank von dem Polizeiwagen verschwand.

Ressort: Schreibwettbewerb

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