BZ-Hautnah
Besuch in der Werkstatt eines Maskenschnitzers
Wenn die ganzen Zünfte zur Fasnet-Zeit zu Hochform auflaufen dürfen sie vor allem nicht fehlen: Die Masken. BZ-Hautnah war vor Ort bei Maskenschnitzer Helmut Kubitschek.
Sa, 25. Feb 2017, 12:32 Uhr
Freiburg
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Helmut Kubitschek und Joris haben eines gemeinsam: Bei beiden hat die Begeisterung für Masken früh angefangen. Joris ist zur Führung mit seiner selbstgemachten Maske aus Modelliermasse und dem passenden Kostüm gekommen – er ist ein Teufel. So lange Helmut Kubitschek erzählt, muss allerdings Joris’ Vater die Maske halten, damit Joris nichts verpasst. Auch Helmut Kubitschek war ein kleiner Junge, als es mit ihm und den Masken anfing. Dass er aus der Fasnachts- und Maskenhochburg Elzach stammt, wundert niemanden. "Ah", raunen und nicken einige zustimmend. Ein Elzacher Maskenschnitzer schickte ihn irgendwann zum Freiburger Atelier Dettlinger – auf den bekannten Holzbildhauer Joseph Dettlinger, der es 1896 gegründet hatte und 1937 starb, folgten dessen Sohn und dann der Enkel. Jetzt ist Helmut Kubitschek der Nachfolger. "Als Bub’ kam ich zum ersten Mal hierher", erzählt er. 1969 hat er seine Lehre begonnen.
Außer wenn er sie maschinell vorfertigen und fräsen lässt, dann schickt er die Vorlagen nach Oberammergau, denn er hat keine Fräsmaschinen. Manche Zünfte wollen gefräste Masken, die alle gleich aussehen, sagt er – bei den Elzacher Narren aber sei das undenkbar. Dort sei Individualität gefragt.
Für sie sei auch das Lindenholz besonders wichtig, denn die Elzacher dürfen ihre Masken nicht absetzen. Und Lindenholz nimmt den Schweiß gut auf. Viele von Helmut Kubitscheks Masken sehen aus, als stammten sie aus vergangenen Zeiten, so wie die "Weißnarren" mit ihrem weißem Gesicht, dem braunen Schnurrbart und den roten Backen. Sie erinnern an Harlekine. Das "Altmachen" sei seine Spezialität, sagt er.
Gegenüber von Helmut Kubitschek bearbeitet Oystein Lonvik eine weiße Maske mit schwarzem Haaransatz. Oystein Lovik ist ebenfalls Holzbildhauer, er lebt in Norwegen und ist hier zurzeit als Praktikant. Die schwarzweiße Maske ist für einen Dauerkunden von Helmut Kubitschek: "Er hat bei mir ein Abonnement und bekommt jedes Jahr eine Maske." Joris hätte auch gern eine. Darum fragt er nach den Preisen, ist aber abgeschreckt, als er die Antwort hört: zwischen 250 und 1500 Euro, je nach Aufwand. Mindestens zehn Stunden arbeitet Helmut Kubitschek an einer Maske. Er konzentriert sich auf wenige und investiert in sie umso mehr Sorgfalt.
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