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Bergbaugeschichte feiern – und darin bohren

Mystischer Tanz, interessante Zahlen, ein spannendes Forschungsprojekt und viel Musik. Die Barbarafeier hatte wieder ganz viel zu bieten.  

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Der Bergknappentanz: Ein einzigartiges Spektakel mit klanglich aufeinander angestimmten Meißeln und einer kunstvoll inszenierten Sprengung. Foto: Hartmut Schwäbl
Die Barbarafeier geht auf die heilige Barbara zurück, die Schutzpatronin der Bergleute. Traditionell ging der Feier in der Gemeindehalle der Festgottesdienst voraus, den der Wiedener Männergesangverein in der hervorragenden Akustik der Wiedener Kirche und unter Leitung von Norbert Asal musikalisch umrahmte.

Der historische Hintergrund

Die Barbarafeier war für die hart und bei gefährlichen Bedingungen unter Tage arbeitenden Bergleute – der Flussspatbergbau endete in Wieden vor rund 50 Jahren – eine wichtige jährliche Zusammenkunft , um gemeinsam zu feiern, verstorbenen Bergleute zu gedenken und die Schutzpatronin zu würdigen. Heute ist die Barbarafeier eine öffentliche Veranstaltung, die an die Bergbaugeschichte erinnert.

Besucherzahlen und Forschung

Die beiden Vorsitzenden des Bergmannsvereines Finstergrund Wieden – Clemens Jäger und Martin Wietzel – präsentierten zunächst Zahlen zum Besucherbergwerk und den Führungen und zeigten sich zufrieden. Trotz einer geringeren Anzahl von Öffnungstagen gegenüber 2023 habe es, so Jäger, nur einen leichten Rückgang bei den Besucherzahlen gegeben. Als ein Highlight erwähnte Clemens Jäger das Nachstellen mittelalterlicher Technik der Silbererzverhüttung. Dabei war das Mineral Bleiglanz mit Holzkohle aus dem benachbarten Kohlenmeiler von Lukas Sprich zur Gewinnung einer kleinen Menge Silber geschmolzen worden. Spannend mutet das Forschungsprojekt der Grube "Halde" im Finstergrundtal an. In Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt und dem Landesbergamt habe man alte Holzbalken dendrochronologisch untersuchen lassen. Bei dieser Methode werden Baumringe Jahren zugeordnet. Wegen zu weniger Baumringe habe man auf die ungenauere Radiocarbonmethode zurückgreifen müssen. Zumindest könne ausgeschlossen werden, dass die Stollen aus dem Mittelalter stammen. Weitere Forschungen sind geplant.

Die Stimmung

Für Stimmung sorgte zunächst der Männergesangverein und die die eng mit der Bergbautradition verwobene, von Martin Wiesler dirigierte Bergmannskapelle – sie hatte erst im Sommer ihr 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Gekrönt wurde der Auftritt mit dem Bergmannslied, bei dem das Publikum mitsang und mit einem zu diesem Anlass gereichten Schnaps anstieß. Zum Ende des Abends spielten die Original Finstergrundmusikanten, eine Abteilung der Bergmannskapelle, auf.

Der Bergknappentanz

Fest zur Barbarafeier gehört in jedem Jahr der traditionelle Bergknappentanz, bei dem sich mystisch anmutende Bergmannsgestalten im Dunklen bewegen, auch eine kunstvoll inszenierte Sprengung gehört dazu.

Ressort: Wieden

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 25. November 2024: PDF-Version herunterladen

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