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Stadtverwaltung überrascht Ortschaftsrat

Bekommt Opfingen ein Gymnasium?

Stadtverwaltung überrascht Ortschaftsräte mit der Idee eines Neubaus am Tuniberg / Gremium reagiert eher zurückhaltend.  

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FREIBURG-OPFINGEN. Die Debatte um eine weiterführende Schule am Tuniberg läuft schon seit Jahren – seit sich abzeichnete, dass der Werkrealschulzweig der Opfinger Tunibergschule wegen zu geringer Schülerzahlen auslaufen wird. Nun gibt es nach zahlreichen Rückschlägen – etwa im Bemühen, in Opfingen zumindest eine Außenstelle einer Realschule anzusiedeln – einen neuen Hoffnungsschimmer: Hermann Maier, Leiter des Freiburger Amtes für Schule und Bildung, sprach in der Opfinger Ortschaftsratsitzung am Montag von der Möglichkeit, in Opfingen ein neues Gymnasium anzusiedeln.

Dass die Schülerzahlen in Freiburg steigen, zeigte Maier anhand des Schulentwicklungsberichts 2018. Und zwar nicht nur – unter anderem wegen neuer Wohngebiete – an den Grundschulen, sondern auch und gerade an den allgemeinbildenden Gymnasien. Nicht so stark wie gedacht wachsen dagegen die Realschulen.

In dem umfangreichen Schulentwicklungsbericht finde sich daher ein kleiner Satz mit großer Bedeutung für Opfingen, teilte Maier den Räten mit. Da die Raumkapazitäten an Freiburgs Gymnasien bereits jetzt teils komplett ausgeschöpft seien, sei zum einen aus Sicht des Amts der Ausbau bestehender Gymnasien innerhalb der nächsten drei Jahre erforderlich. Das allein reiche jedoch nicht aus, in einer zweiten Baustufe müssten weitere Räume geschaffen werden. Hier empfehle sich aus Sicht des Schulamtes der Neubau eines Gymnasiums in Opfingen.

Maier erklärte, auf dem Areal um die Tunibergschule gebe es genug Platz für den Bau eines Gymnasiums mit zwei Klassen pro Jahrgang ("zweizügig"), einer Grundschule und eventuell einer Kindertagesstätte. Über den Vorschlag müsse nun zunächst der Gemeinderat entscheiden. Auch der Freiburger Gestaltungsbeirat hatte jüngst bei der Diskussion um das benachbarte Areal um die St.-Nikolaus-Kirche angeregt, über den in die Jahre gekommenen Schulbereich neu nachzudenken (die BZ berichtete).

Ortsvorsteherin Schumacher (Bürger für Opfingen) begrüßte die "schöne Nachricht einer weiterführenden Schule", doch insgesamt reagierten die Räte angesichts der Größe des Projekts und der geplanten Schulart verhalten. "Bei einem Neubau ist die Planung doch sehr umfangreich", gab Carmen Kleis (Die Unabhängigen) zu bedenken. Hermann Maier bestätigte, dass allein die Bauplanung sicher die 2-Millionen-Euro-Grenze überschreite und dass für das Projekt der Abriss der alten Opfinger Halle und eventuell der Grundschule nötig sein könnten. Wie das Ganze einmal aussehen werde, sei noch völlig offen – auch ob es das "Gesamtpaket" mit Gymnasium, Grundschule und Kindergarten geben soll.

"Warum immer Gymnasien unterstützen?", fragte Erwin Wagner (Bürger für Opfingen). Seiner Ansicht nach sollten "niedrigere Schulen" mehr gefördert werden, damit es "auch mal wieder Handwerker" gebe. Maier stimmte zu und betonte, wie viel Wert die Stadt Freiburg auf eine gute Berufsorientierung und Qualität an den Berufsschulen lege, was durchaus auch finanziell gefördert würde. Die einzelnen Entscheidungen zur Schulwahl könne man aber nicht beeinflussen. Davon abgesehen sei ein Gymnasium in Opfingen seiner Ansicht nach ein "gutes Signal" für den Standort.

Ortsvorsteherin Schumacher legte Wert darauf, dass es dennoch schnelle Lösungen für ein Leitungsbüro und eine Cafeteria in der Tunibergschule in Opfingen geben müsse, um das jetzige Provisorium zu beenden.

Maier stellte in der Sitzung auch die Veränderung der Richtlinien der Stadt Freiburg für die Gewährung von Zuschüssen für Gruppen der Flexiblen Nachmittagsbetreuung vor. Für Opfingen bedeutet das, dass der Betreuungsverein etwas mehr Geld bekommt.

Zudem beschäftigte sich der Rat mit der Verwendung seiner Verfügungsmittel. Ortsvorsteherin Schumacher schlug vor, ebenso wie schon Waltershofen einen Defibrillator (Gerät zur Wiederbelebung bei Herzstillstand) anzuschaffen, der in der Ortsmitte positioniert werden soll. Die Kosten stehen noch nicht fest. Drei der einst für den Papstbesuch angeschafften Bänke sind in die Jahre gekommen und müssen erneuert werden. Hierfür sind pro Bank 500 Euro vorgesehen. Und anstatt der jetzigen Beflaggung am Fenster des Rathauses soll bei Großereignissen in Opfingen eine bessere Lösung gefunden werden. Für 2365 Euro sollen unter der Voraussetzung, dass der Platz ausreicht, drei Fahnenmasten vor dem Rathaus aufgestellt werden. Die Verwendung der Mittel wurde einstimmig beschlossen.
Sitzungsdauer: 1 Stunde, 50 Minuten.
Teilnehmer: 13 von 14 Räten.
Zuschauer: 15.

Ressort: Opfingen

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 13. Juni 2018: PDF-Version herunterladen

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