Kultur
Beim Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" zeigten 282 Musikerinnen und Musiker ihr Können
Freiburg ist und bleibt eine Klavierhochburg – zumindest im Regionalwettbewerb von Jugend musiziert, der am Wochenende zum 54. Mal stattfand. Unter den 282 jungen Musikerinnen und Musiker waren alleine 61 Pianisten, die um das Erreichen des Landeswettbewerbes kämpften.
Sandra Henning
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Neben den stark vertretenen Pianisten lässt sich jedoch noch ein weiterer Trend erkennen: Die Anzahl der Ensembles wächst, das betont auch der Regionalausschussvorsitzende Thomas Oertel.
Als die Jury-Mitglieder rund um den Vorsitzenden Hans-Jürgen Thoma wenige Augenblicke später den Raum betreten, wird es ernst für das Quintett: Sie präsentieren fünf Stücke aus unterschiedlichen Epochen, unter anderem The Pink Panther von Henry Mancini. Die kurzen Pausen, in denen die Noten umgeblättert werden, nutzen die 14- und 15-Jährigen, um einen Schluck zu trinken oder ihr Instrument durchzupusten. Nach zwölfeinhalb Minuten ist es geschafft – und die Erleichterung über den Applaus für einen gelungenen Auftritt ist nicht nur Lukas Baumert anzusehen.
Dass der 15-jährige Gymnasiast überhaupt beim Waldhorn gelandet ist, war Zufall: "Ich war als Sechsjähriger bei der Instrumentenrallye der Musikschule und habe dort alles Mögliche ausprobiert. Eigentlich wollte er dann Kontrabass spielen – "dafür war ich aber zu klein", erklärt er. Im nächsten Raum kam er damals zum Horn, pustete hinein, und fand Gefallen am Klang: "Mit dem Horn kann man sowohl die hohen, als auch die tiefen Töne spielen", so Baumert. Die volle Breite an Tönen konnte er auch im Quintett, zudem er erst vor nicht allzu langer Zeit gestoßen ist, ausnutzen.
Mit seinem Auftritt ist der junge Hornist zufrieden: "Wir haben zusammen angefangen und zusammen aufgehört", sagt er augenzwinkernd und ergänzt sofort: "Spaß beiseite, das war schon ganz gut." Für die Jury geht es jedoch nicht nur um den Klang: Rhythmik, Intonation, Technik – das alles fließt in die Bewertung mit ein und am Ende kommt es auf den Gesamteindruck an. Bis zu 25 Punkte können die Teilnehmer erhalten. Erreicht man eine Punktzahl zwischen 23 und 25, geht es für die Teilnehmer in die nächste Runde: Auf Landesebene messen sie sich dann mit den Besten Baden-Württembergs.
Für Lukas Baumerts Lehrer Heidwolf Arnold, der an der Freiburger Musikschule Horn und Kammermusik für Blechbläser unterrichtet, war das Wochenende erfolgreich. Ihm geht es jedoch mehr um den Weg zum Auftritt, als um den Wettbewerb selbst: "Für mich steht die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund. Wir wollen nicht nur die Musiker, sondern auch das Konzertpublikum von morgen ausbilden." Gleich vier Ensembles seiner Schützlinge dürfen auf Landesebene antreten.
Für das Quintett von Lukas Baumert hat es nicht ganz gereicht – aber mit 20 Punkten und dem damit verbundenen 2. Platz war er zufrieden: "Unser Motto war von Anfang an einfach Spaß zu haben", betont Lukas Baumert, "und das hatten wir." Genau deshalb war er auch am Sonntag noch einmal vor Ort – dieses Mal allerdings, um seiner 11-jährigen Schwester Lena die Daumen zu drücken, die mit ihrer Geige auftrat.
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