"Beim Kampf geht es schon zur Sache"
JUZ-INTERVIEW mit den Trainern des Boxclubs Offenburg, Albert Ebertz und Stefan Geiger, über Fitness und Lampenfieber.
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OFFENBURG. Boxen ist mehr als nur einfach die Fäuste zu schwingen. Wer eine gute Figur im Ring abgeben will, muss erstmal einiges lernen. Albert Ebertz (33) und Stefan Geiger (33) sind Trainer beim Boxclub Offenburg e. V. JUZ-Reporterin Dorothee Wieland hat sich mit ihnen unterhalten.
Geiger: Ich habe mit 16 angefangen, aber dann kam mein Studium, und ich habe erstmal ausgesetzt.
JUZ: Und du, Albert?
Ebertz: Mit 16 Jahren habe ich hier im Boxclub mit dem Training angefangen, aber dann leider auch zehn Jahre ausgesetzt, mich aber natürlich noch anders fit gehalten. Und jetzt sind Stefan und ich ja Trainer hier im Boxclub.
JUZ: Braucht man da einen bestimmten Schein?
Geiger: Ja! Wir haben unseren Trainerschein letztes Jahr gemacht. Der Boxclub-Vorstand hat unsere Anmeldung initiiert, und der Badische Sportbund hat den Lehrgang bezahlt. Wenn man einen Trainerschein privat macht, kostet das jede Menge Geld. Insgesamt dauerte der Lehrgang drei Wochen, und zum Schluss mussten wir eine theoretische und eine praktische Prüfung ablegen.
JUZ: Braucht man für so einen Lehrgang bestimmte Voraussetzungen?
Geiger: Man sollte halt körperlich fit sein und Spaß am Sport haben.
JUZ: Habt ihr denn bestimmte Vorbilder im Boxsport?
Ebertz: Mohamed Ali . . . und Mike Tyson früher.
Geiger: Ich hab keine bestimmten Vorbilder. Nur Ziele, die ich im Boxclub erreichen will.
JUZ: Und die wären?
Geiger: Ebertz und ich wollen uns hauptsächlich um den Boxnachwuchs kümmern. Wir wollen eine gute Jugendstaffel aufbauen, und unser Ziel ist im Moment die südbadische Meisterschaft. Das wär' schon was! Wir haben im Moment ein paar Jungs, die richtig gut boxen.
Ebertz: Ja, und unsere große Hoffnung ist im Moment Dominik Schmid. Er und Sascha, ein anderer Jungboxer, haben kurz vor Weihnachten ihren ersten Kampf erfolgreich hinter sich gebracht.
JUZ: Wie läuft denn so ein Wettkampf ab?
Geiger: Um bei einem Wettkampf anzutreten, braucht man als erstes eine Startkarte. Und dafür sind ärztliche Untersuchungen notwendig. Während des Kampfes ist natürlich auch immer ein Arzt in der Nähe, und die Boxer tragen einen Kopfschutz. Im Jugendbereich geht ein Kampf dann über drei Runden, die jeweils zwei Minuten lang sind; im Seniorenbereich, also ab 16 Jahren, dauert ein Kampf vier Mal zwei Minuten. Also ganz anders als im Profiboxen.
JUZ: Und habt ihr als Trainer auch Lampenfieber vor einem Kampf?
Geiger: Letztes Jahr war ja der erste Kampf von unseren Schützlingen, und da war ich schon mächtig aufgeregt.
Ebertz: Mir ging es auch nicht anders. Schließlich geht es bei so einem Kampf schon zur Sache.
Geiger: Aber es ist ja alles glatt gegangen.
JUZ: Was braucht man denn für Voraussetzungen, um Boxer zu werden?
Ebertz: Man muss schnell sein, also eine gute Reaktionsfähigkeit haben, außerdem Ausdauer. Und natürlich muss man körperlich fit sein.
Geiger: Es gehört auch noch Interesse am Sport dazu und Disziplin. Man sollte als Boxer schon regelmäßig ins Training kommen.
JUZ: Hat einer von Euch selber mal aktiv geboxt?
Ebertz: Nein, dafür haben wir zu spät angefangen.
Geiger: Das optimale Alter, um anzufangen, wenn man wirklich was erreichen will, ist 14. Da will man nicht mehr alles nur mal so ausprobieren, sondern weiß, was man will.
Vierzehn ist das beste Alter, um mit Boxen zu beginnen
JUZ: Und, sucht Ihr noch Boxer?
Geiger: Immer! Jeder, der sich fürs Boxen interessiert, kann sich so ein Training bei uns im Boxclub gerne mal anschauen. Seit knapp einem Jahr gibt es bei uns wieder ein regelmäßiges Training: montags und donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr im Kraftsport-Raum im Schiller-Gymnasium. Und für diejenigen, die sich fit halten wollen, ist das Fitnessboxen für Jedermann ebenfalls montags und donnerstags, aber von 19.30 bis 21 Uhr. Das Fitnessboxen wird von verschiedenen Trainern geleitet, aber größtenteils von ausgebildeten Boxtrainern. Wir freuen uns über jeden, der kommt. Unser Jahresbeitrag liegt bei 80 Mark, ist also echt günstig. Was wir natürlich auch immer suchen, sind Sponsoren für unsere Boxer, also für Trainingsanzüge und Ausrüstung. Früher hatten wir ein Auto von Franz Burda, um zu den Wettkämpfen zu fahren.
JUZ: Zum Schluss noch eine Frage: Was haltet Ihr vom Frauenboxen?
Ebertz: Da ist alles offen. Wenn sie gut sind, warum nicht?!
Die Trainingszeiten des Boxclubs Offenburg sind: Montag und Donnerstag, 18 Uhr bis 19.30 Uhr. Fitnessboxen für Jedermann: Montag und Donnerstag, 19.30 Uhr bis 21 Uhr. Informationen unter [TEL] 0781/55000 (Stefan Geiger).
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