Nürnberg
Bei der WM im Dirndl-Fliegen zählt vor allem die Optik
Hauptsache, das Kleid sitzt: Bei der Dirndl-Flug-Weltmeisterschaft zählt vor allem das Outfit – und natürlich der Spaß.
Diane Mayer
Mo, 5. Sep 2016, 0:00 Uhr
Panorama
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Und schon geht es los: Die Blaskapelle umrundet das Becken, im Schlepptau: Die Teilnehmer in Tracht. Da ertönt das Startkommando: "Auf die Dirndl, fertig, los." Seit den 1990er-Jahren versammeln sich regelmäßig Abenteuerlustige im Dirndl, um von einem Sprungbrett in einen See oder ein Schwimmbecken zu springen, während ihre Flugfiguren von einer Jury bewertet werden.
Dirndlträger und -trägerinnen – einzeln oder in Teams – gehen in Nürnberg an den Start, die Teilnehmer haben sich Wettkampfnamen ausgesucht wie "Bobbers","Flipper" oder "Jumper 007". Dem Gewinner winkt ein Reisegutschein in Höhe von 1200 Euro.
"Bobbers" heißt eigentlich Christian: Seine Firma ist einer der Sponsoren der Veranstaltung. Deswegen war es klar, dass er und seine Kollegin Franziska mit auf den rund zwei Meter hohen Sprungturm müssen. Als das Team an der Reihe ist, springt Franziska auf Christians Rücken und beide landen nicht besonders elegant im 22 Grad kalten Wasser. Doch dem Publikum und der Jury gefällt es: Vier Mal gibt es die Höchstpunktzahl 6, einmal die Note 5. "Bobbers" freut sich: "Wir haben als einzige eine Slapstick-Einlage hingelegt." Die Jury schaut besonders darauf, wie das Dirndl sitzt, ob die Teilnehmer Accessoires wie Hut oder Schirm dabei haben, und wie der Sprung am Ende aussieht. Clemens aus Schwabach und Steffi aus Nürnberg sind die letzten beiden Teilnehmer in Runde eins, danach entscheidet sich, wer ins Finale springt. Steffi hat einen wahren Turm von Rokoko-Perücke auf dem Kopf, in der rechten Hand einen Fächer.
Veranstalter Patrick Kraft geht es bei der Dirndl-Flug-WM nicht um Leistung, sondern um den Spaß. Darum fragt auch kaum einer danach, wer diesen schrägen Wettbewerb gewonnen hat: Es war eine gewisse "Gitti Glitter" im grün-weiß karierten Dirndl.
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