Tierseuche

Bauern beklagen wirtschaftliche Schäden durch Maul- und Klausenseuche

Ein einziges mit der Maul- und Klauenseuche (MKS) infiziertes Tier sorgt für einen "gewaltigen Schaden", der Ruf nach Entschädigung wird laut. Bauernpräsident und Landwirtschaftsminister sehen aber auch einen Lichtblick.  

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Die Maul- und Klauenseuche wurde Ende ... brandenburgischen Hönow festgestellt.  | Foto: Annette Riedl (dpa)
Die Maul- und Klauenseuche wurde Ende vergangener Woche in einem Büffelbetrieb im brandenburgischen Hönow festgestellt. Foto: Annette Riedl (dpa)

Die wirtschaftlichen Folgen nach dem Ausbruch der MKS dürften die Agrarbranche aus Sicht von Bauernpräsident Joachim Rukwied noch Monate lang schwer belasten. Über die Größenordnung könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen. Oberste Priorität müsse sein, die Seuche schnellstens einzudämmen und letztlich auszumerzen, sagte er vor dem Beginn der Grüne Woche in Berlin.

Rukwied kündigte an, die Agrarmesse auch dazu zu nutzen, mit politisch Verantwortlichen über einen möglichen Krisenfonds oder Ähnliches für betroffene Betriebe zu reden. Brandenburgs Landesbauernpräsident Henrik Wendorff forderte schnellen und unbürokratischen Schadenersatz für die Landwirte in den Restriktionszonen.

Mit Blick auf die von Ländern wie Großbritannien und Südkorea verhängten Handelsbeschränkungen betonte Rukwied: "Im Best Case, wenn das gelingen würde, wären die Restriktionen in drei Monaten weg. Im realistischen Szenario eher sechs Monate."

Handel mit Fleisch aus Deutschland bleibt innerhalb der EU möglich

Auch Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt auf eine strikte Eindämmung der Seuche. "Wichtig ist, dass wir jetzt alles mit voller Kraft darauf setzen, dass es zu keinen weiteren Ausbrüchen kommt", sagte der Grünen-Politiker in Berlin. Die Folgen für die Landwirtschaft will er möglichst gering halten.

Allein nach Großbritannien beläuft sich das Exportvolumen tierischer Produkte nach Rukwieds Angaben auf mehr als 850 Millionen Euro jährlich. Der Importstopp aus London betrifft jedoch nicht alle tierischen Produkte, sondern Wiederkäuer und Schweine sowie frisches Fleisch von Huftieren. Sowohl Rukwied als auch Özdemir zeigten sich erleichtert darüber, dass der Handel mit Fleisch aus Deutschland zumindest innerhalb der EU grundsätzlich möglich bleibt. Die EU-Kommission hat laut Bundeslandwirtschaftsministerium inzwischen die in Brandenburg eingerichteten Sperrzonen rund um die Ausbruchsstelle bestätigt. Damit können Tierprodukte aus Deutschland, die nicht von dort stammen, weiter innerhalb der EU gehandelt werden. Der Zugang zum europäischen Binnenmarkt sei essenziell für die tierhaltenden Betriebe, sagte Rukwied. Özdemir sprach von einem Lichtblick.

Thema wird die Grüne Woche prägen

Die Maul- und Klauenseuche war Ende vergangener Woche in einem Büffelbetrieb im brandenburgischen Hönow festgestellt worden. Seither gab es keine weiteren bestätigten Fälle. Das Bundesland hat ein Tiertransportverbot erlassen und Sperrzonen um den Fundort eingerichtet.

Das Thema dürfte die Agrarmesse Grüne Woche prägen. Erwartet werden rund 1500 Aussteller aus 60 Ländern sowie rund 300.000 Besucherinnen und Besucher. Paarhufer wie Rinder, Ziegen und Schafe sind in diesem Jahr wegen des Seuchenausbruchs nicht zu sehen.

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