Jugend und Beruf
Bau dein Ding beim Bau
Verlagsthema Stahl- und Betonbauer sind überall dort im Einsatz, wo Brücken, Wohn- und Industriegebäude entstehen – ein Berufsporträt.
Mi, 31. Jan 2024, 9:50 Uhr
Verlagsthema
Thema: Jugend und Beruf
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
So entstehen tolle Bauwerke, die man noch lange sieht: "Wenn ich in zehn, 15 Jahren hier durchfahre, dann kann ich sagen: Das Haus habe ich gebaut, das da auch – das hat einen besonderen Charme", findet Janson.
Um wie sie Stahl- und Betonbauerin zu werden, braucht es drei Jahre. Die duale Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Rein rechtlich wird kein bestimmter Schulabschluss erwartet, aber meist stellen die Handwerksbetriebe Auszubildende zumindest mit Hauptschulabschluss ein.
Richtig im Beruf ist, wer Mathe mag (für den Baustoffbedarf und die Flächenberechnung), außerdem Werken (fürs Praktische), Technik und Physik (um die Eigenschaften von Werkstoffen einschätzen zu können). Dazu sollte man handwerkliches Geschick, Körperbeherrschung, Schwindelfreiheit und Teamfähigkeit mitbringen. Und wie sieht es mit den Muskeln aus? "Klar, man braucht schon eine Grundausdauer und eine Grundkraft", sagt Janson. "Aber der Körper wird ja mit der Zeit trainiert und baut auch die Muskeln auf, die man für die Baustelle braucht. Außerdem wird es immer einfacher auf dem Bau, es gibt einen Kran und Hilfsmittel."
Hat man die Ausbildung in der Tasche, kann die Karriere weitergehen. Wer mag, qualifiziert sich zum Vorarbeiter Werkpolier oder Geprüften Polier. Auch ein Studium im Bauingenieurwesen, wie es Jule Janson angegangen ist, kann eine Option sein. Doch Janson selbst will anschließend lieber wieder auf dem Bau als Betonbauerin arbeiten.
Die Karrierechancen sieht sie auch für Frauen auf dem Bau positiv: "Sicher, man muss es wollen und wird halt auch mal dreckig. Aber es gibt bestimmt viele Frauen, denen die Arbeit gefallen würde, die sich aber vielleicht nicht trauen."
Ihr Tipp: "Da muss man es halt einfach mal ausprobieren in Form eines Praktikums. Dann sieht man, ob der Beruf passt", sagt Jule Janson.
Auch der Ton auf dem Bau schreckt sie nicht: "Klar, es ist eine Baustelle, kein Kosmetiksalon", so Janson und schmunzelt. "Und ja, es sind viele Männer. Aber an sich ist das ein ganz normaler Arbeitsplatz. Ich finde, mittlerweile kann jede Frau gut auf dem Bau arbeiten."
Letzteres hat Janson eindrucksvoll bewiesen: Bei den "WorldSkills 2022", bei denen das Deutsche-Berufe-Nationalteam mit 37 Fachkräften in 32 Disziplinen vertreten wahr, holte sie Silber und stand damit als erste Betonbauerin überhaupt auf dem Siegertreppchen.
Auch der Ausbildungsverdienst spricht für sich und beträgt je nach Bundesland im ersten Ausbildungsjahr 880 bis 934 Euro, im zweiten 1095 bis 1230 Euro und im dritten Ausbildungsjahr zwischen 1305 bis zu 1495 Euro netto pro Monat.
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.