Baden als Beruf

Eine Bademeisterin erklärt, was sie das ganze Jahr über machen muss und wie das Wasser sauber gehalten wird.  

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Geht ihr auch so gerne ins Freibad? Dort kann man wunderbar im kühlen Wasser spielen, man kann darin schwimmen, tauchen und reinspringen, dass die Tropfen nur so spritzen. Manchmal trifft man Freunde, mit denen geht man dann zum Kiosk und kauft sich Kolakracher oder Eis. Während man dasitzt und seine Süßigkeiten lutscht, funkelt das Wasser so hell und klar in der Sonne, dass man sofort Lust bekommt, wieder hineinzu tauchen.

Habt ihr schon mal einen Bademeister gefragt, wie ein Schwimmbad funktioniert? Ich habe es jedenfalls neulich getan. Genauer gesagt, eine Bademeisterin. Sie heißt Frau Held und arbeitet im Freiburger Lorettobad. Ich finde übrigens, Held ist ein guter Name für Bademeister. Auch wenn es in unserem Fall "Heldin" heißen müsste. Frau Held hat mir erzählt, was Bademeister im Winter machen. Und das ist eine ganze Menge! Da muss das Bad winterfest gemacht werden, und das heißt: Das Wasser muss aus allen Leitungen gelassen werden, weil die sonst in der Kälte platzen. Das Laub der Bäume muss zusammengerecht werden, es müssen Reparaturen vorgenommen und Berichte geschrieben werden.

Und dann ist auch mal Zeit für Ferien. Frau Held und die anderen Bademeister können ja schlecht im Sommer Urlaub machen, wenn das Freibad offen ist. Sie müssen nicht nur uns Badegäste im Auge behalten, sondern noch eine Menge technische Dinge erledigen. Frau Held hat mir erklärt, wie das Badewasser im Sommer sauber gehalten wird. Der Wasserkreislauf ist dauernd in Bewegung: Oben in die Rinne am Beckenrand schwappt beständig das Wasser und fließt in einen großen Behälter, wo es gesammelt wird. Dann kommt die Flockung hinein. Da ist ein Gemisch aus Stoffen, welches Kleinstschmutzteile bindet, also zusammenklumpt. Was Kleinstschmutzteile sind? Na, Sonnenöl, kleine Hautstückchen und Urin zum Beispiel. Dann wird das Schwallwasser durch den Vorfilter gepumpt. Diese Filteranlage arbeitet wie ein Sieb. Wie der Name schon sagt, filtert sie einen Teil vom Schmutz heraus. Da bleiben dann die verlorenen Haargummis, die ertrunkenen Bienen, Gras, Blätter usw. hängen. Und eben auch die gebundenen Kleinstteilchen. Zu dem Filtratwasser kommt dann noch Frischwasser hinzu - und zwar pro Badendem 30 Liter - und dann fließt alles zurück in das Schwimmbecken, wo es von unten durch Rillen im Boden herauskommt. Je besser diese Anlage, die man Umwälzanlage nennt, funktioniert, umso weniger Chlor muss ins Badewasser.

Das braucht man, um Krankheitserreger abzutöten, die sich auch im Wasser tummeln. Die Chlorkonzentration und die Frischwassermengenzufuhr bestimmt Frau Held an der Mess- und Regelanlage , je nachdem wie viel Betrieb im Bad zu erwarten ist. Sie musste übrigens zum Glück noch nie jemanden aus dem Wasser retten und wiederbeleben. Sie sagt, sie sei richtig gerne Bademeisterin und auch sehr zufrieden mit ihren Mitarbeitern. Uff, ist das heiß heute! Also, meine 30 Liter Frischwasser können gleich eingelassen werden!

Nike Herrberg

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