Azubi-Leben

Ausbildungsbotschafter

Auch in der heutigen Generation ist für Schulabsolventen eine Berufsausbildung noch der beliebteste Einstieg in die Arbeitswelt. Jedoch müssen die Ausbildungsbetriebe immer stärker nach geeigneten Auszubildenden suchen, da ein Vollzeitstudium für viele Schulabsolventen, gerade diejenigen, die ihr Abitur abgeschlossen haben, attraktiver erscheint. Ein Studium lockt anscheinend mit hohen Einstiegsgehältern und diversen Möglichkeiten mit mittlerweile 19.000 Studiengängen in ganz Deutschland.  

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Unsere neuen Ausbildungsbotschafter (v.l.) Vanessa, Fabian und Lisa.  | Foto: Fabian S.
Unsere neuen Ausbildungsbotschafter (v.l.) Vanessa, Fabian und Lisa. Foto: Fabian S.
Um die jungen Menschen trotz allem für eine Berufsausbildung begeistern zu können, gibt es die Landesinitiative Ausbildungsbotschafter. Das Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. BBQ Berufliche Bildung gGmbH schult Auszubildende aus allen möglichen Bereichen als Ausbildungsbotschafter, so dass diese den Schülern ihre Ausbildung und ihren Betrieb näher bringen. Auch Fabian, Vanessa und ich wollten uns in der Rolle der Ausbildungsbotschafter versuchen. Somit haben wir an einer Schulung in Müllheim bei der Firma AUMA teilgenommen. An dem Tag lernten wir, wie man einen Vortrag vor Schülern hält, und diesen spannend gestalten kann. Welche Punkte wichtig zu erwähnen sind und auf was man bei der PowerPoint Präsentation achten sollte. Insgesamt war der Tag sehr anstrengend, aber auch spaßig und abwechslungsreich. Es war auch sehr interessant, Dinge über die anderen Ausbildungsberufe und Werdegänge unserer Botschafter-Kollegen/innen, zu erfahren, die man nicht einfach in irgendwelchen Broschüren nachlesen kann. Wie zum Beispiel Geschichten aus dem ganz normalen Arbeitsalltag der Auszubildenden unterschiedlichster Branchen. Was man nicht vermutet: Als Bankkauffrau-/mann muss man nicht unbedingt gut in Mathe sein! Das sind Zusatz-Informationen, die man immer wieder von seinen Botschafter-Kollegen/innen mitbekommt und natürlich auch gerne mitnimmt. Solche Geschichten passen nicht unbedingt immer in eine Broschüre oder einen Flyer, aber genau für solche Vorträge sind sie perfekt. Die angehenden Azubis oder Studenten bekommen so einen persönlicheren Einblick und haben auch den direkten Kontakt zu uns.

Fabian und ich hatten unseren ersten "Auftritt" im Dezember an der Realschule am Mauracherberg in Denzlingen. Dort mussten wir in zwei 9. Klassen unsere Präsentation über unsere Ausbildung als Medienkauffrau und Mediengestalter, und über unseren Betrieb, den Badischen Verlag, halten. Fabians und meine Präsentation konnten sich doch deutlich hervorheben. Unsere Ausbildungsberufe entpuppten sich als die spannendsten und beliebtesten in der Klasse. Wir erzählten den Schülern über unseren Arbeitsalltag, unsere Projekte und die Zisch-Führungen. Als wir das gute Kantinenessen erwähnten, hatten wir die Schüler vollends auf unserer Seite. Somit war es nicht schwer, ein paar Schüler anzulocken und auch für ein Praktikum in unserem Haus zu begeistern.

Unser zweiter Besuch im St-Ursula Gymnasium Freiburg gestaltete sich jedoch schwieriger. In der Mädchenschule hatte man den Eindruck, dass der Großteil der Schülerinnern sowieso studieren wolle. Dies wurde auch deutlich, als am Ende unserer Präsentation die Frage kam: "Was ist eigentlich eine kaufmännische Ausbildung?"

Auf so eine allgemeine Frage waren wir gar nicht vorbereitet. Bei den Schülerinnen musste man theoretisch von vorne anfangen. Man hatte den Eindruck, die Schülerinnern der 8. Klasse hätten sich noch überhaupt nicht mit dem Thema Ausbildung auseinandergesetzt. Als ich dann einfach von meinem Arbeitsalltag berichtete, haben sie schon eher begriffen, was eine Medienkauffrau so alles macht.

Nach diesem Besuch wurde uns erst bewusst, wie wichtig die Aufklärung in den Schulen zum Thema Ausbildung ist. Vor allem, wenn man bedenkt, wie häufig gerade an Gymnasien schlecht über das Thema Ausbildung oder Ausbildungsberufe allgemein informiert wird. Auf die Frage, ob denn schon mal jemand von den Schülern auf einer Job-Start-Börse war, blickt man häufig in fragende Gesichter. Was an Schulen des mittleren Bildungsweges ganz normal ist, wird an Gymnasien häufig vernachlässigt. Daher fühlt es sich einfach gut an, an dieser Wissenslücke anzuschließen und so auch ein paar Schüler zu überzeugen, vor dem heiß begehrten Studium eine Berufsausbildung zu machen.

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