Auf nach Hinterschweinsbach
Eine Monsternanny und eine Heldin namens Frosch: Zwei fantasievolle neue Kinderromane.
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» Monsternanny
Drei Kinder mit einem Monster allein zu Haus: so das Setting des zweibändigen Romans "Monsternanny" der Finnin Tuutikki Tolonen, die mit viel Sinn für Komik und nordischer Fabulierlust ein fantastisches Troll-Abenteuer mit der Realität samt verzwickter Detektivgeschichte verquickt. Alles beginnt mit einem Traumgewinn für die quasi alleinerziehende Mutter von Hilla, Kaapo und Maikki: zwei Wochen Wellness-Camp in Lappland, Haushaltshilfe inklusive! Dass Letztere laut Brief ein "perfekt ausgebildeter Halbmensch" sein soll, ist ziemlich beunruhigend, aber da steht Monsternanny schon vor der Tür: Riesig, zottelig, müffelnd und voller Staub, so brummt sie Familie Hellemaa an und rollt die grünlich-gelben Augen. "Sie ist nicht gefährlich, sie will bei uns bleiben!", entscheidet die sechsjährige Maikki resolut, aber die beratschlagt sich auch regelmäßig mit ihrem sprechenden Bademantel…
Dessen Tipps sind im folgenden Tohuwabohu Gold wert, genauso wie die Unterschiedlichkeit der Geschwister: Während Maikki sich mit Monsternanny anfreundet und die praktische Hilla die besorgten Eltern per Skype in Schach hält, erwacht im Lesenarren Kaapo dank eines Handbuchs der Forschergeist: Was frisst so eine Monsternanny überhaupt? Woher kommt sie und wer zwingt sie, Hausarbeit zu machen und unter Menschen zu leben? Denn so richtig glücklich ist dieses Wesen namens Grah nicht, das merken alle. Als sich herausstellt, dass in der Stadt noch viele andere Kinder allein mit ihren Monsternannys sind und aggressive Stech-Frosch-Elfen auftauchen, überschlagen sich die Ereignisse.
Frosch und die abenteuerliche
Jagd nach Matzke Messer
Herrlich durchgeknallt ist der Roman "Frosch und die abenteuerliche Jagd nach Matzke Messer" des österreichischen Illustrators und Autors Michael Roher. Seine Heldin hat es faustdick hinter den Ohren: Sticker sammeln oder Barbie spielen – das ist nichts für Lupinie Anneliese Meltzer alias Frosch. Sie st eine leidenschaftliche Abenteurerin. Umso enttäuschender, dass ihre Eltern nicht mit ihr auf Dschungelexpedition oder Löwensafari fahren, sondern nach Hinterschweinsbach zu Bauer Rudis Gurkenhof. Frosch wäre nicht Frosch, würde ihr sechster Sinn für Geheimnisse und Gefahren sie nicht zur Geschichte des Kinderfressers Matzke Messer führen. Der soll sich im Wald hinter dem Hof herumtreiben. Also packt Frosch in derselben Nacht ihren Rucksack. Weil sie im Schuppen über drei sprechende Senfgurken stolpert, die Lust auf Party haben, sind die mit von der Partie.
Es sind nicht die einzigen hinreißend schrägen Gestalten, die diese Odyssee voll aberwitziger Überraschungen und Zickzackwendungen bevölkern: Zusammen mit der Hexe Walpurga, einem Klopapierbandagierten Pharao-Geist und dem alternden Sagenhelden Sigi landet Frosch auf immer neuen Rettungsmissionen beim Zirkus, auf dem Mond und in Graf Gurgels Gruselschloss. Längst geht es nicht mehr nur um Matzke Messer, auch wenn der gerade den Junior von Bauer Rudi entführt hat. Mit Sprachwitz, vielen Gedichten und kongenialen filigranen Zeichnungen fast auf jeder Seite präsentiert Michael Rohrer eine absolut verrückte Märchenparodie, die sogar seiner Heldin über den Kopf wächst.
Michael Rohrer: Frosch und die abenteuerliche Jagd nach Matzke Messer. Roman. Tyrolia Verlag, Innsbruck 2018. 192 Seiten, 14,95 Euro. Ab 9.
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