Kommentar
Auf der Suche nach der sicheren Route auf den Mount Everest
Für Mount-Everest-Besteiger ist der Weg über den sogenannte Khumbu-Eisbruch eine gefährliche Etapp. Ein Team von Bergsteigern schlägt nun einen alternativen Weg nach oben vor.
Roshan Sedhai
Mi, 4. Mai 2022, 20:30 Uhr
Panorama
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. Wer den Mount Everest besteigt, geht an Leichen vorbei – an anderen Bergsteigern, die es nicht geschafft haben und nie geborgen wurden. Nun will ein Bergsteiger-Team eine sicherere Route zur Spitze finden. Aber manche sind skeptisch.
Doch wer als Teil einer organisierten Tour einer Expeditionsfirma auf den Berg möchte, muss in der Regel den Khumbu überqueren. Zumindest wenn man von Nepal aus geht, was die meisten tun. Von Tibet aus gibt es eine Alternativroute, die jedoch mehr kostet. Zudem hat seit Pandemiebeginn kein Ausländer eine Genehmigung für die Route erhalten.
Nun wollen ein französischer und ein nepalesischer Bergsteiger bald eine neue Route aus Nepal präsentieren. Sie soll den Khumbu-Eisbruch umgehen und deshalb sicherer sein. Er habe die Möglichkeit für die neue Route entdeckt, als er mit dem Hubschrauber über dem Gebiet unterwegs war, sagte der 70 Jahre alte Marc Batard. Mit seinem nepalesischen Freund Pasang Nurbu Sherpa und einem Team habe er die Gegend zu Fuß – bis auf 5880 Meter Höhe – und von der Luft aus erkundet sowie Kletterhaken und Seile an Teilen des Weges angebracht.
Im Mai möchten sie auf der neuen Route den gut 8848 Meter hohen Everest-Gipfel erklimmen. Kommt Batard ohne Sauerstoffflasche hoch, wäre er laut Billi Bierling vom Expeditionsarchiv Himalayan Database die älteste Person, der dies bislang gelungen ist.
Batard ist in der Bergsteigerszene als besonders schneller Bergsteiger bekannt, der den Mount Everest in lediglich 22,5 Stunden erklommen haben soll. Sollte das Team erfolgreich hochkommen, dürfte es nach Einschätzung von Batard noch bis zu drei Jahren dauern, bis andere Expeditionsfirmen auf der alternativen Route Bergsteiger hochführen könnten. Es müssten dazu unter anderem mehr Kletterhaken im Fels angebracht werden.
Nicht alle sind von der neuen Route überzeugt. Der erfahrene Bergführer Pemba Sherpa etwa sagt: "Warum würden Expeditionsfirmen und Bergsteiger die Khumbu-Eisbruch-Route seit so vielen Jahren wählen, wenn es eine sicherere, bessere Route gibt?" Auch der US-amerikanische Bergsteiger und Blogger Alan Arnette ist skeptisch. Er hält die Route für technisch schwierig, weshalb sie zwar für Profibergsteiger eine Alternative sein könnte, nicht aber für die Massen der Everest-Bergsteiger.
In dieser Hauptsaison im Frühling sind laut nepalesischem Tourismusministerium neben Batard und Nurbu insgesamt mehr als 300 Ausländer, darunter ein halbes Dutzend Deutsche und eine Ukrainerin, sowie ihre nepalesischen Teams auf dem Everest unterwegs. Auch das erste Team aus nur schwarzen Bergsteigern, das die Spitze erreichen will, sei dort, berichtete die Himalayan Times.
Zudem sind diesen Frühling andere Rekorde zu erwarten: Der Bergführer Kami Rita Sherpa will seinen eigenen Everest-Rekord brechen und zum 26. Mal auf der Spitze stehen. Auch Bergführerin Lakpa Sherpa will ihren Rekord brechen und zum 10. Mal oben stehen. Die beiden führen laut Himalayan Database bei Männern beziehungsweise Frauen die Liste mit der höchsten Anzahl von Everest-Besteigungen an.
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