Staatsschutzverfahren
Angeklagter wollte bei Messerangriff nicht getötet werden
Wollte Sulaiman A. bei der tödlichen Messerattacke im Mai 2024 auf dem Mannheimer Marktplatz den Märtyrertod sterben? Der Richter hakt mehrfach nach.
dpa
Di, 25. Mär 2025, 15:49 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Stuttgart/Mannheim (dpa) - Der Angeklagte im Prozess um die tödliche Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz wollte nach eigenen Angaben nach der Tat fliehen. Er habe nicht vorgehabt, am 31. Mai 2024 getötet zu werden, sagte Sulaiman A. vor dem Oberlandesgericht Stuttgart.
Der Vorsitzende Richter konfrontierte A. unter anderem mit einem Online-Kommentar, der von A. stammen soll. "Ich hoffe, dass Gott uns zum Märtyrer macht." A. konnte sich entweder nicht erinnern oder sagte, entsprechende Aussagen stammten nicht von ihm. Der mittlerweile 26-jährige Afghane ist unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes angeklagt.
Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft hat der Angeklagte am 31. Mai 2024 bei dem Angriff in Mannheim sechs Menschen mit einem Messer verletzt: fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) sowie einen 29-jährigen Polizisten. Dieser starb zwei Tage später an seinen schweren Verletzungen. Ein anderer Polizist schoss den Angreifer nieder.
Der Bundesanwalt geht davon aus, dass Sulaiman A. Sympathien für die Terrormiliz Islamischer Staat hegt. Schließlich sei er zur Überzeugung gelangt, dass es nicht nur legitim, sondern seine religiöse Pflicht sei, vermeintlich Ungläubige zu töten, hieß es. Der Angeklagte hatte zuletzt mit Frau und Kindern im hessischen Heppenheim gelebt – rund 35 Kilometer nordöstlich von Mannheim.
© dpa-infocom, dpa:250325-930-413985/3