An Freiburger Schulen sind bald Schulleiter-Positionen neu zu besetzen

An zehn Schulen der Stadt werden in nächster Zeit die Chefposten frei oder sind schon länger unbesetzt. Für eine der Rektorenstellen hat sich niemand beworben. Und für eine andere ist gar keine Bewerbung gewünscht: Die Vigelius-Grundschule soll keine eigene Leitung mehr bekommen.  

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Die Vigeliusschulen sollen einen Verbund bilden.   | Foto: Schneider
Die Vigeliusschulen sollen einen Verbund bilden. Foto: Schneider
Gretel Maertins, die Leiterin der Haslacher Grundschule, geht Endes des Schuljahres in den Ruhestand. Ihre Stelle soll nicht mehr besetzt werden. Das bestätigte am Freitag Bildungsbürgermeisterin Gerda Stuchlik und erklärte, dass die Stadt als Schulträgerin und das Staatliche Schulamt aus Vigelius I und Vigelius II eine Verbundschule machen wollen.

Das erinnert an den Ärger von 2012: Als die Vig II Gemeinschaftsschule werden wollte, sollte die Grundschule mit ins Boot. Doch sie lehnte ab, die Eltern waren auf die Barrikaden gegangen. Der Plan wurde auf Eis gelegt. Zum neuen Plan sagte Stuchlik: "Die Grundschule bleibt Grundschule, die Vigelius II Gemeinschaftsschule, aber es gibt eine gemeinsame Leitung." Beide Schulen sollten sich gut entwickeln und gut kooperieren – wie genau soll ab Herbst beraten werden.

Auch andere Schulleiter gehen Ende Juli in Pension: Heinz Epping von der Staudinger-Gesamtschule (Haslach), Rolf Dierdorf von der Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule (Innenstadt), Ursula Paravicini vom Goethe- (Altstadt) und Rolf Behrens vom Kepler-Gymnasium (Rieselfeld). Während drei Nachfolge-Vorschläge bereits im Kultusministerium liegen, hat das Regierungspräsidium (RP) den fürs Kepler noch in Arbeit.

"Besser, aber kein Quantensprung"

Abgeschlossen ist der Entscheidungsprozess vor Ort. Er war einer der ersten nach neuem Modell-Verfahren. Bei dem sind je ein Vertreter der Stadt und der Schulkonferenz schon bei Bewerbergesprächen, Unterrichtsbesuchen und Assessment-Elementen dabei und stimmen mit in der Auswahlkommission des RP. Das Ergebnis geht zur Stellungnahme an die Schulkonferenz sowie an die Schulexperten des Gemeinderats.

Die können im Zweifelsfall einen Ausschuss einberufen, um sich ein Bild von den Kandidaten zu machen, bevor sie ihre Empfehlung abgeben. Beim Kepler kamen sie trotz Bedenken von Eltern mit knapper Mehrheit zum gleichen Ergebnis wie die Kommission. Entschieden werden alle Stellenbesetzungen in Stuttgart.

"Es ist besser als vorher, aber kein Quantensprung", so Grünen-Stadträtin Birgit Woelki zum Verfahren. Sie haben mehr Einblick, aber kein Vetorecht. Stefan Schillinger (SPD) findet die frühen Beteiligung gut, würde aber gerne die Meinung der Schule kennen, ehe er seine abgibt: "Für mich ist interessant, was sie will." Berthold Bock sieht keinen großen Unterschied: "Es hat sich nicht viel geändert, es ist nur mehr Arbeit." Auch Gerda Stuchlik sagt: "Es ist total zeitaufwändig." Aber es lohne sich.

Es gibt weitere offene Schulleiterstellen, teils schon länger. Auf Anfrage meldet das RP: "Hebelschule ist fertig" – Konrektor Dennis Dietrich wird’s. Um die Besetzung des Postens im Stühlinger hatte es 2010 Ärger gegeben, weil Eltern die Favoritin der Behörden ablehnten. Auch das Friedrich-Gymnasium (Herdern) bekommt einen neuen Leiter, der im Juni bekannt gegeben wird. Der alte war 2013 nach Querelen zurückgetreten. Bei der Adolf-Reichwein-Schule (Weingarten) laufen Gespräche, beim Deutsch-Französischen Gymnasium hat das RP den Vorschlag in Arbeit und für die Deutsch-Französischen Grundschule gibt es keine Bewerber. Sie brauchen Kenntnis in beiden Sprachen und Schulsystemen. Das RP schreibt die Stelle wohl neu aus, um die "Stecknadel im Heuhaufen" zu finden.

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