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An der Uni wird Kerry favorisiert

Der 21-jährige Student David Miller schildert seine Eindrücke vom amerikanischen Wahlkampf.  

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Am 2. November entscheiden die US-Wähler darüber, ob George W. Bush oder sein Herausforderer John F. Kerry das Land regieren darf. David Miller ist Student an der amerikanischen Colgate University und war mit einem Austauschprogramm für ein Jahr an der Universität Freiburg. Nun ist er wieder zurück - und in der heißen Phase des Wahlkampfs. Der JuZ schickte er einen Stimmungsbericht.

Amerikas junge Wähler sind ohne Zweifel an diesem Wahlkampf sehr interessiert. Sie verfolgen jede Debatte und versuchen, ihre politischen Sinne zu stärken. Dass das Interesse derart groß ist, überrascht - denn in früheren Wahlkämpfen überwog das Desinteresse.

Oft stelle ich fest, dass amerikanische Studenten ihre politischen Präferenzen nach den Meinungen ihrer Eltern ausrichten. Diese Studenten sind sogar besonders von ihrem Standpunkt überzeugt, nur, so scheint es mir, verstehen sie gar nicht die Ideen hinter den Meinungen. Sie wissen nur, dass sie für die republikanischen oder demokratischen Ideale stehen. Es ist fast unmöglich, mit diesen Studenten zu diskutieren.

Bush ist für viele ein Feindbild: "Er behauptet, dass er den Durchschnittsamerikaner repräsentiert, und dieser versteht leider nicht, dass Bush und sein Politik eigentlich gegen ihn sind", sagt zum Beispiel die 21-jährige Demokratin Kaitlin Lacasse. Sie glaubt wie die Mehrheit der Studenten, dass George W. Bush unintelligent sei - das bedeutet trotzdem nicht, dass keine Studenten für Bush stimmen werden. Meridith Bronfman von der Duke-University gehört zu den Bush-Unterstützern. Sie sagt: "Die Welt hat immer Amerika gehasst - und das hat nichts mit Bush zu tun. Deshalb sollte Bush wiedergewählt werden, um fertig zu bringen, was er angefangen hat." Eine besonders typische Meinung ist die von Ben Fishel: "Ich weiß nicht, ob es wirklich einen Unterschied macht, wer diesen Wahlkampf gewinnt. Aber ich bin trotzdem für Kerry."

Die interessante Gruppe in diesem Wahlkampf ist die der so genannten "Undecided Voters" - der unentschlossenen Wähler. Bedingt durch unser spezielles Wahlsystem sind bei diesen Präsidentschaftswahlen nur ein paar Bundesstaaten wichtig. Sie werden am Ende den Ausschlag geben. Und genau auf diese Staaten konzentrieren sich die Kandidaten bei ihrer Kampagne.

Positiv ist sicher, dass sich endlich das breite amerikanische Publikum für Politik interessiert und nicht nur passiv die Dinge passieren lässt. Bisher ist es vollkommen unmöglich vorauszusagen, wer diese Wahlschlacht gewinnen wird. Würden aber Colgate-Studenten die USA-Wähler repräsentieren, wäre Kerry ganz sicher der 44. Präsident unseres Landes.

Ressort: Zisch

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