"Am schönsten ist es am Lohbachstrand"

Ein Programm der Größe XXL ging am Dorf-Owe über die Bühne der Auberghalle in Oberschopfheim. Motto: "Ab in den närrischen Urlaub".  

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Moderator Timo Stoll und die junge Zunftgarde beim närrischen Dorfowe in der Auberghalle. Foto: Hubert Röderer
"Der schönste Fleck unterm Sternenzelt isch Oberschopfe, der Name der Welt", skandierten die "All Stars". Sie setzten damit einen gelungenen Schlusspunkt unter den Dorf-Owe der Narrenzunft Stänglihocker (NZO). Dieser hatte dem Publikum gutes Sitzfleisch abverlangt. Er zeigte aber auch, dass die Fasent im Ort Zukunft hat: Es waren viele Kleinkinder da, Lena Siefert und Maria Röderer nutzten dies für ein einstudiertes Tänzchen.

Motto des Abends war "Ab in den närrischen Urlaub". Doch wie üblich, setzten viele Akteure eigene Akzente – zur Gaudi des Publikums. "Wer will denn schon in Urlaub fahren, wo es doch nirgends so schön ist wie am Lohbachstrand?", heißt es im Zunftlied. Es bildete gegen Mitternacht den Schlussakkord. Rund 100 Akteure stimmten ein, darunter Zunftmitglieder und Gäste: Chorgemeinschaft und DJK, Musik- und Turnverein waren dabei – eine Co-Produktion der besten Art. Die Zugaben, die begeistert gefordert wurden, machten aus dem Abend ein 270-Minuten-Opus.

Urlaub kann eine schöne Sache sein, ob auf Mallorca oder in Freiburg. Wohlgemerkt: kann. Die "Stänglihocker"-Häsgruppe hat darauf ihre eigene Sicht und produzierte massenhaft den Aufkleber: "Nett hier – aber waren Sie schon mal am Lohbachstrand?" – "Oberschopfheim ist super", trällerten die Lohbachmatrosen um Nico Vollmer, derlei "Ufbäbber" müssten auf allen Ortsschildern prangen, als "Heimat-Marketing". Die Chorgemeinschaft mit Dirigent Peter Kupfer träumte derweil vom "Surfen auf dem Baggersee".

Natürlich kam der Abend nicht ohne kommunalpolitische Seitenhiebe aus. "Nach Sanierungsstaujahrzehnten wird die Grundschul wieder schön", freuten sich die Lohbachmatrosen. Sie lobten auch den Feuereifer der Feuerwehr, auch wenn für eine nächtliche Probe auf dem Festplatz nicht alle Anwohner Feuer und Flamme waren. Die Axel-Julia-Alois-Fabio-und-Hubert-Combo, seit Jahren eine feste Größe, jubilierte, dass die arztlose Zeit im Ort zu Ende geht: Was hat die Gemeinde doch für ein Bohei um den baldigen Amtsantritt von "Doktor Monika" gemacht: "Fast wie in Rom, wenn der neue Papst gekürt wird: Es fehlte nur noch, dass Ortsvorsteher Michael weißen Rauch aufsteigen lässt." Die Combo legte den Finger noch tiefer in die Wunde: "In unsrem Dorf herrscht tote Hos". Gottesdienste habe man in den kleineren Pfarrsaal verlegt, es gebe kaum noch Ministranten. Angesichts der "Wirtschaftskrise" wurde der Ortschaftsrat aufgefordert, sich für die Gastronomie einzusetzen: "Bei uns im Dorf, des isch nit schee – git’s nit mol meh e Separee."

Von den gut aufgelegten Moderatorinnen Sabrina Hauser und Stefanie Bühler bekam auch Bürgermeister Erik Weide sein Fett ab: Neulich hatte er ein Selfie mit einem geangelten Fisch gepostet, diesmal sollte er sich für ein Foto mit den Damen hergeben und es daheim an den Spiegel hängen. Mit Timo Stoll verdiente sich ein Nachwuchsmoderator erste Sporen.

Zu den Höhepunkten zählten das von Friederike Bruch und Maria Röderer inszenierte "Milchkännliballett" sowie der von Fabio Leidinger orchestrierte Auftritt der elf DJK-Jungs im Stile des Musicalfilms "The greatest showman". Grandios war der Auftritt der Mädels des Turnvereins unter der Leitung von Carina Weidler. Ebenfalls eine tolle Vorstellung zeigten der Fanfarenzug, bei dem seit 33 Jahren Bruno Roth den Ton angibt, und die Hexen um Alex Knab.

Ehrung

Für 33-jährige aktive Mitgliedschaft bei der Narrenzunft wurden Mathias Holzenthaler, Michael Gerasch, Angelika Krämer und Michael Krämer geehrt. 44 Jahre ist Edwin Schneeberger dabei.
Schlagworte: Maria Röderer, Alex Knab, Bruno Roth
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