Als hier noch die 20 000 rockten
SO ODER AUCH ANDERS: Im Ritterhausmuseum gibt's derzeit spannende Einblicke in die jüngste Vergangenheit von Offenburg.
Kathrin Möschle
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OFFENBURG. Wo liegt Offenburg? Im Norden - aber nicht so weit. Eigentlich eine unnötige Frage, wo Offenburg doch immer in der Staumeldung vorkommt. Solche und ähnliche Antworten auf diese Frage werden am Eingang zum Ritterhausmuseum auf Aufstellern präsentiert. Sie sind Teil der Ausstellung "So oder anders. Offenburger Ansichten 1950 bis 2000". Mit Fotos und Alltagsgegenständen soll Offenburgs jüngste Geschichte dargestellt werden.
Genauso muss man unweigerlich schmunzeln, wenn man das Jugendschutzgesetz von 1951 liest. Es erlaubt Jugendlichen unter 16 Jahren in Begleitung ihrer Eltern den Eintritt bis 22 Uhr, verbietet aber das Tanzen. Öffentliches Tanzen war also unter 16 gesetzlich verboten! Ich denke, heute haben Veranstalter mit den unter 16-Jährigen andere Probleme, als sie am Tanzen zu hindern.
Nicht nur Plakate und Bilder werden ausgestellt, sondern auch so manches "seltsame" Gerät. Wer weiß schon, wie eine Handwaschmaschine aussieht oder ein Tefifon. Da drängt sich zuerst die Frage auf, was das überhaupt ist. Ein Tefifon ist in keiner Weise mit Tiffy aus der Sesamstraße verwandt. Es ist vielmehr eine Art Tonbandgerät, das von der Schallplatte bald abgelöst wurde. Genauso werden Fotos vom Alltagsleben in Offenburger Firmen gezeigt. Darunter ist ein Bild vom Fließband der VIVIL-Fabrik, der Montagehalle von Meiko oder eine Büroaufnahme von Bäko. Alle aus den 50er- und 60er-Jahren. Spätestens da muss man dann zum zweiten Mal schmunzeln. Nicht fehlen darf natürlich Burda. Von der Decke hängt eine Auswahl an Zeitschriften, die in verschiedenen Jahren in Offenburg gedruckt wurden. Eine Zeitleiste dokumentiert wichtige Ereignisse und Erneuerungen. So zum Beispiel auch das letzte Wäschestück, das im Mühlbach gewaschen worden ist oder der Schlüssel zum letzten VW Käfer, der in Wolfsburg vom Band rollte.
Zur Beruhigung, es gibt auch noch uns bekannte Dinge. In dieser Reihe stehen unter anderem der erste Computer - wenn auch nur eine Tastatur, sowie die erste CD. Beide Ausstellungsstücke haben eher symbolischen Charakter. Ein Markstück schließt das Ganze ab. Es ist schließlich nächstes Jahr auch schon Geschichte. Also, ihr seht, ihr habt bestimmt einige Bildungslücken. Interessant wäre wohl auch, mit Opa oder Oma - oder am besten beiden - einen kleinen Ausflug ins Ritterhausmuseum zu unternehmen und sich alles kommentieren zu lassen. Sie würden sich sicherlich darüber freuen, euch kleine Anekdoten zu erzählen. Eine gute Alternative zum Sonntagskaffee, oder?
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