Alles Tun hat Konsequenzen
"Wir nach": Sebastian Pufpaff in Freiburg und Lörrach.
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Ist "Wir nach" dann der Pluralis Majestatis eines Satirekönigs? Folgt Pufpaff einfach mal dem Megatrend der Personalisierung? Mag sein – auf den ersten Blick. Nach zwei Stunden rasanter, provokanter Unterhaltung aber weiß man: Pufpaff erzählt auf der Bühne längst nicht (nur) von sich; er erzählt von uns allen, von Menschen, die die Gesellschaft bilden, die ihre Leben leben, die die Zukunft ihres Landes gestalten. Und die manchmal vergessen, dass alles, was sie tun und lassen, Konsequenzen hat.
Pufpaff hat Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft, Soziologie und Staatsrecht studiert – man darf also davon ausgehen, dass er in der Lage ist, Fakten zu recherchieren. Diese auf der Bühne kundzutun – und andere Fakten dagegen zu setzen, ist ein beliebtes Mittel Pufpaff’scher Satire. So habe er mit Interesse das Schicksal des zweijährigen Spaniers verfolgt, der in ein Bohrloch gefallen sei. Ein Ereignis mit tödlichem Ende, über das Medien in allen erdenklichen Einzelheiten berichtet hätten. Über die 14 im gleichen Zeitraum im Mittelmeer ertrunkenen Zweijährigen hingegen sei gar nicht berichtet worden.
Manchmal biegt Pufpaff seinen Körper weit nach hinten und lacht laut auf; klatscht das Publikum für sein Gefühl zu früh, winkt er streng ab. Bei manchen Themen redet Pufpaff sich in Rage, etwa wenn er so tut, als gehören er und seine Frau zu den Eltern, die die Erziehung ihrer Kinder komplett auf die Schultern von Erziehern, Lehrern und Tagesmüttern laden. Dann wieder Faktenwissen: Unser Hirn wird nach 20 Minuten Bildschirm-Glotzen schon kritikunfähig. Nicht nur dieses Beispiel lässt sich als Plädoyer dafür verstehen, Kabarettisten vom Schlag Sebastian Pufpaff unbedingt live zu erleben.
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