"Alle tragen Mützen"
ZISCH-INTERVIEW mit Niklas Schroeder, der in Schweden lebt, über das schwedische Schulsystem.
Florian Hugle, Klasse 4b, Staufenberg-Schule (Durbach)
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Das Schulsystem in Schweden ist komplett anders als das in Deutschland. Zisch-Reporter Florian Hugle aus der Klasse 4b der Staufenberg-Schule in Durbach wollte herausfinden, inwiefern sich die Systeme unterscheiden und spricht im Interview mit dem Zwölfjährigen Niklas Schroeder, der in Lund in Schweden mit seiner Familie lebt und dort zur Schule geht.
Niklas Schroeder: Sie werden in dem Jahr im August eingeschult, in dem sie sechs Jahre alt werden.
Zisch: Welche Arten von Schulen gibt es bei euch?
Niklas Schroeder: Wir beginnen mit der nullten Klasse. Die nullte bis zur neuten Klasse ist bei uns die Grundschule. Wobei diese wiederum unterteilt ist: Die nullte bis zur dritten Klasse nennt sich Grundstufe. Und die vierte bis zur sechsten Klasse nennt sich Mittelstufe. Nach Möglichkeit bleibt die Klasse auch nach der sechsten Klasse beieinander. Jetzt folgt die Oberstufe, siebte bis neunte Klasse. Frühestens nach der neunten Klasse kann man die Schule verlassen. Allerdings wird versucht, dass jeder Schüler, jede Schülerin im Anschluss innerhalb von drei Jahren noch das Abitur macht. Damit für jeden etwas dabei ist, gibt es Abitur auch zum Beispiel in Tanz, Landwirtschaft, Handwerk und so weiter. Bei uns gehen alle Kinder gemeinsam in die Schule, auch solche mit Behinderungen. Und wenn man dann das Abitur gemeistert hat, ziehen sich die Mädchen weiße Kleider an und die Jungs tragen ein weißes Hemd mit schwarzem Anzug und alle tragen weiße Mützen mit ihrem Namen drauf. Die Familien warten vor der Schule auf ihre Kinder. Dabei halten Sie große Plakate mit Baby- und Kinderfotos in die Höhe. Danach fahren die Abiturienten auf offenen Lastwagen durch die Stadt.
Zisch: Das hört sich ja lustig an. Welche Unterrichtsfächer gibt es bei euch in der Schule?
Niklas Schroeder: Wir fangen schon in der Grundstufe mit Schwedisch und Englisch als Fremdsprache an. Dazu gibt es Mathe, Muttersprachunterricht und Fächerkomplexe wie ein Fach namens Soziales in dem Religion, Geographie und Gemeinschaftskunde steckt und ein Fach Naturwissenschaft mit Chemie, Physik und Biologie. Ab der sechsten Klasse gibt es die zweite Fremdsprache, das kann Spanisch, Deutsch oder Französisch sein. Dazu sucht man sich vier Wahlfächer aus, zum Beispiel Kochen, Programmieren, Kunst oder Handwerken, aber es gibt noch viele mehr.
Zisch: Und wie lange habt ihr pro Tag Schule?
Niklas Schroeder: Bei uns fängt die Schule um 8.20 Uhr an und endet spätestens um 15 Uhr. Dazwischen haben wir noch eine 50-minütige Mittagspause. Die Schulstunden sind dabei unterschiedlich lang. Nämlich zwischen 35 und 70 Minuten.
Zisch: Jetzt aber noch die wichtigste Frage zum Schluss: Wie oft und wie lange habt ihr Ferien?
Niklas Schroeder: Wir haben acht bis neun Wochen Sommerferien. Dann gibt es eine Woche Leseferien im Herbst. Winterferien sind bei uns etwa zweieinhalb Wochen lang. Und dann gibt es noch eine Woche Sportferien im Februar. Über Ostern haben wir auch eine Woche Ferien, wobei wir Kinder uns in Schweden zu Ostern verkleiden.
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