Kommentar zu Polderbau in Schwanau
Ärger mit dem Polder
In Schwanau gibt der geplante Polderbau zur Rückhaltung des Hochwassers am Rhein den Anliegern Grund zur Sorge. Sie fürchten um ihre Häuser, gesundheitliche Schäden und eine Einschränkung der Lebensqualität.
Lars Geiger, Klasse 8a, Max-Planck-Gymnasium & Lahr
Mo, 9. Mär 2015, 10:23 Uhr
Schülertexte
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Diese Gefahren werden durch den bereits bestehenden Schutterentlastungskanal, den SEK, der nördlich von Schwanau und von Lahr kommend bei Nonnenweier in den Rhein fließt, erhöht. Der SEK wird bei Schutterhochwasser auch geflutet. Dadurch ist Schwanau durch bereits bestehende Restrheinarme von Wasser umgeben. Das Land konnte die betroffenen Einwohner nicht davon überzeugen, dass die Hochwasser- und Gesundheitsgefahr nicht besteht, und der Polder in Zukunft dem Wasserdruck standhält. Deshalb haben viele einzelne Schwanauer Bürger eine Bürgerinitiative gegründet. Und die Gemeinde Schwanau hat gegen den Polderbau geklagt. Hierbei sind mehrere Gerichtsverfahren eingeleitet worden, die das Bundesverfassungsgericht zu Gunsten des Polderbaus entschieden hat. Die Schwanauer Gemeinde hat jedoch noch die Möglichkeit, das nächst höhere Gericht anzurufen. Bisher wurden die betroffenen Bürger und deren Sorgen nur geringfügig in den Planungsprozess mit einbezogen. In der Schwanauer Bevölkerung besteht die Einsicht, dass der Bau von Rückhaltebecken zur Beseitigung der Rheinhochwassergefahr sinnvoll ist, aber nicht unmittelbar vor den Häusern der Einwohner, sondern wie zum Beispiel in Altenheim in angemessenem Abstand zur Wohnbebauung. Da auch schon in Erstein, also auf der französischen Seite des Rheines, ein Polder in Betrieb ist und auch das Hochwasser in den Zuflüssen des Rheines bei Unwettergefahr zurückgehalten werden sollte, wäre es aus Sicht der Schwanauer Bürger geeigneter dort ein Rückhaltebecken zu bauen. Auch vor dem Hintergrund zukünftiger Gefahren des Klimawandels sollten dessen mögliche Folgen beim Bau von Hochwasserrückhaltebecken bereits jetzt berücksichtigt werden.
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